Sind Sie für eine jährliche bezahlte Bildungswoche für alle Interessierte, die Menschen ermöglicht andere soziale, ökologische und nachhaltige Berufswelten kennenzulernen?
Im Übereinkommen Nr. 140 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über den bezahlten Bildungsurlaub vom 24. Juni 1974 hatte sich die Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich verpflichtet, einen bezahlten Bildungsurlaub zum Zwecke der Berufsbildung, der allgemeinen und politischen Bildung sowie der gewerkschaftlichen Bildung einzuführen. Die Bundesländer haben im Rahmen ihrer Zuständigkeit entsprechende Gesetze erlassen. An der Umsetzung gibt es erhebliche Kritik (Zimmer 2015). Die Ländergesetze sind dahingehend zu reformieren, eine jährliche Bildungswoche für jede*n anzubieten, in der Notwendigkeiten und Chancen einer sozialökologischen Transformation deutlich und zukunftsfähige Berufsbilder in Unternehmen und Lebensweisen in „best practice“ Beispielen erfahrbar werden. Damit kann der Gesetzgeber den notwendigen Wandel positiv befördern. Ein solch groß angelegtes Bildungs- und Motivationsprogramm erfordert die Vermittlung des Wissens in der gesamten Vermittlungskette.
Sehr geehrter Herr K.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift, die mich über die Plattform „abgeordnetenwatch.de“ erreicht hat.
Die Neugier auf Unbekanntes zeichnet uns als Menschen aus. Den Anspruch von Arbeitnehmern auf Bildungsfreistellung halte ich deshalb für wichtig. Denn lebenslanges Lernen dient nicht nur der eigenen Persönlichkeitsentfaltung. Es bringt uns auch als Gesellschaft weiter.
Die Bildungsangebote können dazu beitragen, politische Teilhabe zu stärken. Dieser Anspruch sollte auch für ökologische Themenfelder genutzt werden können. Wie Sie jedoch richtig schreiben ist es sinnvoll, dass die Länder die konkreten Fragen um die Bildungsfreistellung im Rahmen ihrer Kompetenz in Bildungsfragen regeln. Ich ermutige die Länder deshalb dazu, soweit noch nicht geschehen, die erforderlichen Regelungen zu schaffen. Gerne werde ich Ihre genannten Punkte zum Bildungsurlaub in künftigen Gesprächen mit Kollegen auf der Landesebene aufgreifen und unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Matern von Marschall