Frage an Martina Zander-Rade von Stephan P. bezüglich Recht
Sehr geehrte Kanidatin,
Ihre Partei würde gerne den privaten Waffenbesitz verbieten oder zumindest stark einschränken. Da jedoch die mehr als doppelt so häufig ilegal (im Verhältnis zu den Legalwaffen) besessenen Waffen das weit aus größere Problem (laut Kriminalstatistik sind mehr als 96 % aller Schusswaffen bei Verbrechen ilegal besessen worden) darstellen, bitte ich Sie, zu erläutern, wie Ihre Partei in einer möglichen Regierung dagen vorzugehen gedenkt. Weiterhin unterliegen die Waffen von Behörden (Polizei, Bundeswehr, Zoll etc) nicht dem Waffengesetz (siehe § 55 WaffG) und somit auch nicht den Vorschriften der sicheren Unterbringung. Wie stellen Sie Mißbrauch von Behördenwaffen (z.B. durch Jugendliche oder Kinder im Polizistenhaushalt) sicher?
Sehr geehrter Herr Palm,
ich bin Mutter von zwei heranwachsenden Söhnen und einer kleinen Tochter. Ich möchte, dass alle drei ihre Ausbildung an Orten machen können, die sicher sind vor Menschen, die durchdrehen und andere mittels ihrer Waffen in den Tod reißen. Ich will nicht, dass wie in Erfurt oder Winnenden Waffen aus legalem Besitz dazu genutzt werden, viele junge Menschen umzubringen.
Ich kenne das Problem des internationalen Waffenhandels. Mir ist klar, dass beispielsweise für Überfälle vielfach illegale Waffen verwendet werden. Ich bin auch dafür, alles Mögliche zu tun, um diesen illegalen Waffenbesitz zu unterbinden. Da darf es kein Zaudern geben - hier bin ich ganz bei Ihnen.
Es fällt aber doch auf, dass gerade bei den vielfach als "Amokläufen" bezeichneten Taten die zumeist jungen Männer auf die Waffen zugreifen, die zu Hause liegen. Der väterliche Waffenschrank ist näher als der kriminelle Schwarzmarkt, gerade für Heranwachsende aus "gutem Hause".
Von daher setzten wir uns dafür ein, die Einsatzfähigkeit von häuslich gelagerten Waffen zu beenden oder diese Waffen von Sportschützen ganz außerhalb der Wohnung zu lagern. Letzteres ist nicht überall möglich. Aber mir kann niemand erzählen, dass die Lagerung zumindest von Munition außerhalb der Wohnung nicht klappen soll.
Ich frage mich auch, warum u.a. die Vielzahl großkalibriger Waffen, aber auch Kleinkaliber mit hoher Schussfrequenz unbedingt zum Schießsport nötig sind. Ich kenne das Argument der Tontaubenschützen, die auch bei den olympischen Spielen Großkaliber verwenden - aber muss diese Vielzahl von Waffen wirklich sein?
Ich bin mir sicher, dass es noch erhebliche Möglichkeiten gibt, die Sicherheit zu verbessern, ohne dabei sinnlos zu übertreiben. Vermutlich werden Sie mir im Ergebnis nicht zustimmen. Ich hoffe aber sehr, dass Sie meine Haltung zumindest respektieren können.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Zander-Rade