Muss gegen Kokainhandel effektiver vorgegangen werden und der Konsum unaktraktiver gestaltet werden indem andere schärfere Verkehrsgrenzwerte und längernachweisbare Testmethoden benutzt werden?
Offenbar kommen lt. Behörden 90% des Importierten Stoffes zum Markt, nur 10% werden gefunden und gestoppt, zeigt dies das der Konsum für den Endkonsumenten mit zu wenig Repressalien und daher "Alltagstauglich" gestaltet ist? Alltagstauglich deshalb, weil die Nachweisbarkeit nur kurz(max.48Std.) ist und der Konsum daher schwerer aufgedeckt wird und im Berufsleben weniger stört.
https://blutwerte.de/kokain-nachweisbarkeit/
Würde ein anderer härterer Blut-Grenzwert oder andere geeignete Methoden den Konsum unaktraktiver gestalten? Weswegen ändert man dies nicht, die Nachfrage regelt das Angebot. Warum ist Kokain so leicht verfügbar geworden, es ist da bereits von Kartellzusammenschlüssen die Rede(Min3:20) wird nun effektiver gehandelt oder sind Oberschichtendrogen einfach auch EU-politisch mehr etabliert und daher weniger ein Schwerpunkt?
https://www.arte.tv/de/videos/112907-064-A/wie-die-mocro-mafia-europas-kokainmarkt-erobert/
Sehr geehrter Herr T.,
vielen Dank für die Frage, die ich gerne beantworte. Um den Handel und Konsum mit harten Drogen zu bekämpfen, sind Grenzwerte und Testmethoden keine adäquate Antwort. Sie sind nur ein Mittel, um im Alltag mit dem Missbrauch und den Konsument*innen umzugehen. Die Grenzwerte müssen wissenschaftlich fundiert sein und für den Nachweis müssen die Behörden natürlich alle effektiven, also auch neuen Testmethoden einsetzen. Der Kampf gegen Drogenhandel und -missbrauch muss darüber hinaus gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Renner