Frage an Martina Böswald von Guido L. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Langenstück,

diese Distanziererei ist eine perfide Medienmasche. Ich lasse mich hier sicher nicht zur Getriebenen machen.Hört man sich die ganze Rede an, so werden die Gräuel der Deutschen Wehrmacht (Organisationseinheit) überhaupt nicht in Frage gestellt.Das Regime Hitler hat es tatsächlich fertiggebracht, die Tugenden der Einzelnen der Deutschen Armee für das Schändlichste auszunutzen. Auch in diesem, meinem Satz kommt die perfide Groteske klar zum Ausdruck. Das Verbrechen selbst bestreitet niemand.Mein Opa kam 1955 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und musste seinerzeit von Italien nach Russland in die Gefangenschaft überhaupt laufen. In Italien hatte er einer Luftnachschubeinheit bei Avione angehört. Viel weiß ich davon allerdings nicht, denn mein Opa hatte nie etwas für Krieg übrig. Er musste nach seiner Rückkehr gepäpelt werden, so abgemagert war er.Mein "Schwiegeropa" hatte teilweise aus den Lagern erzählt, es war nichts Gutes. Menschen sind über viele Jahre grausam zu ihm gewesen. Aber er hat das dankenswerter Weise überlebt. Viele andere haben das nicht; ihre Familien mussten - wie alle insoweit Kriegsbetroffenen - ohne die Väter weiterleben.Das Strafrecht kennt eine verallgemeindernde Schuldverantwortung des Einzelnen nicht.Die Politik kennt eine kollektive politisch verantwortliche Schuld jedenfalls an.Nun muss zunächst klar gestellt werden, ob über den einzelnen Menschen oder über eine politische Verantwortlichkeit Ausagen getroffen wurden, sonst wird - wie das die Medien gerne tun - sachlch unsauber argumentiert.In der Argumentation knüpfe ich demzufolge nicht wechselweise an die Organistation des Regimes und dann am einzlenen Menschen an. Genau das machen hier die Medien aber. Entweder das Eine oder das andere, und für geheuchelte Entrüstung habe ich nichts übrig. Empathie ist ein positiv besetzter Begriff, der zudem von Gegenseitigkeit lebt. Ich entscheide mich für eine rein menschliche Betrachtungsweise und halte diese für angemessen. Mit tun die Deutschen Soldaten ebenso sehr leid, wie die russischen, französischen, italienischen, spanischen, englischen .... Niemand verherrlicht den Krieg, genau das aber trachtet man, Herrn Gauland zu unterstellen - zu Unrecht.Meine Halbschwester ist die Enkelin eines französischen Resistance-Kämpfers. Die Familien zueinander zu bringen, das war eine wirklich große Leistung, und es funktioniert. Ich halte es viel mehr mit der Versöhnung, als mit der Verwaltung von Gräuleltaten. Das ist überhaupt nicht sinnstiftend.Ich bin sehr froh über die lange Friedenszeit und habe viel mehr Sorge, daß man die Zersetzung des Friedens und der inneren Sicherheit viel zu spät erkennt, weil man immer wieder wegsieht, dümmste Erklärungen oder statistische "Begradigungen" liefert und die Politik sich erdreistet, so etwas aus machtsbesessende Arroganz als wahr zu verkaufen.Betrachten Sie sich bspw. die Antifanten, die völlig frenetisch enthemmt, uns auf Veranstaltungen mit wildester gänzlich hemmungsfreier Aggression entgegentreten, dabei aber Aufschriften tagen wie "Hass ist keine Alternative!", dann wird klar, wie irrwitzig die menschlichen Abgründe in schon so klitzeklein-wichtigen Situationen sind. Solche Menschen verachte ich zutiefst, denn es gibt für sie - im Gegensatz zu allen Soldaten des Krieges - keinerlei zwingende Nowendigkeit für solche Niedrigkeiten. Diese Menschen tun das aus freier Überzeugung - im englischen sagt man "disgusting" und das lautmalerische Wort drückt das sehr gut aus.Wenn Sie mit einem Medien-Menschen sprechen, dessen Niedertracht es ist, Sie auf alle Fälle nicht verstehen zu wollen, Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen, in anderem Kontext wiedergeben zu wollen, .... mit dem diffamierenden Ziel, sich entrüsten zu wollen, dann können Sie nie wirklich miteinander zu einem vorgeblich gemeinsamen Zweck tatsächlich kommunizieren.So etwas lehne ich ab, da es innerlich die Unehrlichkeit in sich trägt.Mit freundlichen GrüßenM. Böswald