Frage an Martin Schöffel von Oliver M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Schöffel,
die Staatsregierung hat beschlossen, den Ausbau von Windenergie deutlich zu erschweren - Experten sagen, dass damit der Ausbau dieser Art der Gewinnung erneuerbarer Energieen in Bayern damit faktisch weitestgehend beendet ist. Kommunen, die mit Windrädern bislang planten, bleiben auf bereits angefallenen Planungskosten sitzen.
Warum unternimmt die bayerische Regierung eine so komplette Abwendung von bisherigen Aussagen zur zukünftigen Energiegewinnung, wie sie vor allem auch vom Ministerpräsidenten direkt nach den Vorfällen von Fukushima geäußert wurden? Welches Konzept hat die bayrische Regierung und auch die CSU, um ökologisch verträglich die Energiewende zu erreichen? Der Ausbau von Biogas ist hierfür sicherlich nicht unbedingt geeignet (z.B. Stichwort "Vermaisung"). Werden uns die anderen Bundesländer demnächst überholen bzw. ihren Vorsprung diesbzgl. ausbauen?
Viele Grüße
Oliver Meinhardt
Sehr geehrter Herr Meinhardt,
Bayern hat einen Vorsprung bei dem Ausbau erneuerbarer Energie, zumindest im Vergleich mit der ganzen Bundesrepublik. Allein der Ausbau von Windkraft in Bayern gibt uns allerdings nicht die Chance, Atomkraftwerke abzuschalten. Weil Windkraft in Bayern keine sichere Leistung bietet, sondern nur wenn der Wind weht, an 1000 bis 2000 Volllaststunden im Jahr. Ein starker Ausbau der Windkraft, der zu einem weiteren Anstieg der EEG-Umlage führen würden und zu einer weiteren Destabilisierung des Stromnetzes muss zum jetzigen Zeitpunkt gebremst werden.
Die neue Abstandsregel für WKA verhindert nur dort Windräder, wo eine Mehrheit der Bevölkerung diese nicht will. Maßgeblich ist ein Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat oder natürlich ein Bürgerentscheid.
Aus meiner Sicht brauchen wir zusätzliche Gaskraftwerke in Bayern, hocheffiziente Gas-und Danpfkraftwerke und sinnvolle Kraft-Wärme-Kopplung, wo viel Wärme oder Kälte gebraucht. Dazu müssen zügig notwendige Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Zur weiteren Erklärung sende ich Ihnen eine aktuelle Unterlage der CSU zu diesem Thema (siehe Anhang).
Mit freundlichen Grüßen
Martin Schöffel