Martin Matz
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Frage von Jascha Philipp B. •

Frage an Martin Matz von Jascha Philipp B. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Matz,

ich habe gelesen, dass Sie auch für Kulturpolitik zuständig sind. Wie ist es um die Kultur in Berlin in den nächsten Jahren gestellt?
Besteht die Gefahr, dass eine der drei Opern geschlossen wird?

Jascha Braun

Martin Matz
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Braun,

Kultur ist ein öffentliches Gut, das allen zugänglich sein muss. Deshalb gibt Berlin überproportional viel für seine Kultur (153 Museen, 145 Theater, 100 Kinos, 8 Symphonieorchester, 3 Opernhäuser) aus. Und die Tourismusstadt Berlin profitiert von einem vielfältigen Kulturangebot - vom kulturellen Vermögen Berlins hängt auch die wirtschaftliche und soziale Zukunftsfähigkeit unserer Stadt ab.
Denn 7% aller Erwärbstätigen sind im Kulturbereich tätig. Allein die nicht öffentlich geförderte Kulturwirtschaft hat über 90.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in mehr als 18.000 Unternehmen und erwirtschaftet 8 Mrd. Euro Umsatz. Der Boom der Kultur in Berlin kommt wirtschaftlich allen zu Gute - der Hotellerie, Gastromerie, dem Handel und Handwerk und selbstverständlich dem Image Berlins als Kulturhauptstadt.
Dem bin ich mir bewusst, liegt mir die Kulturpolitik als Vorsitzender des Unterausschusses "Theater", in dem die finanzielle Seite der öffentlichen Kulturbetriebe beraten wird, sehr am Herzen. So habe ich z.B. verhindert, dass der Kultursenator die Förderung für zwei kleine West-Berliner Bühnen ("Tribüne" in Charlottenburg und "Kleines Theater" am Südwestkorso) einstellt.

Die Berliner Kulturpolitik steht vor der schwierigen Aufgabe, die Attraktivität zu erhalten, obwohl dafür bestimmt nicht mehr Geld zur Verfügung gestellt werden kann. Das Ziel der SPD ist, die öffentlichen Mittel für Kultur so einzusetzen, dass sich einerseits neue, kreative Ansätze entwickeln können und andererseits bestehende Einrichtungen Leuchtturmwirkung entfalten können. Theater, Museen und Opern werden in Berlin jedoch nicht nur vom Land, sondern auch vom Bund, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Lottostiftung getragen oder gefördert. Finanzielle Entscheidungen können daher nur getroffen werden, wenn man sich die Kulturausgaben insgesamt und nicht nur die des Landeshaushalts anschaut.

Eine besondere Herausforderung für die nächste Legislaturperiode ist die Entwicklung der Opernstiftung, in der die drei Berliner Opern unter einem Dach zusammengefasst sind. Ich werde mich auch weiterhin für die effiziente Arbeit der Opernstiftung einsetzen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass drei Opern bestehen können. Wenn in der gegenwärtigen Struktur die Profilbildung der einzelnen Opernhäuser und die Erfüllung der betriebswirtschaftlichen Ziele nicht gewährleistet werden kann, muss die Steuerbarkeit der Stiftung verbessert werden. Nur so haben weiter drei Opernhäuser ihre Chance.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Matz

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