Frage an Martin Matz von Eckhard F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Bei einigen Berliner Arbeitsagenturen ist die Unterstützung Ausbildungsplatzsuchender mangelhaft. Man hat keinen kurzfristig erreichbaren Ansprechpartner, erhält bei Anrufen und kurzen Fragen keine Antwort, sondern nur die nicht immer eingehaltene Zusage, es werde jemand innerhalb von 48 Stunden zurückrufen. Termine zu persönlichen Gesprächen erhält man erst in 4 bis 6 Wochen.
Da man sich die Ausbildungsbetriebe ohnehin selbst suchen muss und die von der Arbeitsagentur vermittelten Praktikumsbetriebe die unentgeltlich und im vertragslosen Zustand arbeitenden Praktikanten oft nur mit Putz-, Entrümpelungs- oder Malerarbeiten beschäftigen, fühlt man sich von den so agierenden Arbeitsagenturen nur ausgebeutet und allein gelassen.
Was haben Sie persönlich vor, um diesen Zustand in Berlin zu ändern?
Was hat Ihre Partei vor, um diesen Zustand in Berlin zu ändern?
Sehr geehrter Herr Fuchs,
Ihren Schilderungen entnehme ich, dass Sie oder einer Ihrer Familienangehörigen keine guten Erfahrungen mit der Arbeitsagentur gemacht hat. Dazu kann ich pauschal wenig sagen - wenn ich aber konkret helfen kann, lassen Sie es mich wissen: wahlkreis@martinmatz.de
Die Berliner SPD wird sich nicht mit der Dauerarbeitslosigkeit von Jugendlichen abfinden. Allen Berliner Jugendlichen muss die Möglichkeit geboten werden, eine Berufsausbildung zu beginnen und abzuschließen. Für die SPD behält die duale Berufsausbildung Priorität. Auch daher ist die Wirtschaft in ihrer Verantwortung gefordert, ausreichend Ausbildungsplätze bereit zu stellen. Unter den jungen erwerbslosen Erwachsenen in Berlin haben rund 79% keinen Berufsabschluss, 44% keinen Schulabschluss. Die Berliner SPD wird dafür sorgen, dass alle Jugendlichen, denen zunächst keine Ausbildung angeboten werden kann, eine passende Qualifizierung erhalten. Insbesondere Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche dürfen nur dann angeboten werden, wenn sie einen hohen Qualifizierungsanteil haben. Diese vorübergehenden Beschäftigungs- und Arbeitsangebote (die sogenannte „Warteschleife“) müssen Qualifizierungsbausteine enthalten, die als Teil einer Ausbildung anzurechnen sind. Wo es notwendig ist, muss die Beschäftigung mit dem Nachholen von Schulabschlüssen verknüpft werden.
Die Betreuung aller arbeitsfähigen Langzeitarbeitslosen durch das Job-Center ist der richtige Weg. In den Job-Centern, in denen der Betreuungsschlüssel von höchstens 150 Arbeitslosen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter noch nicht erreicht ist, muss das Beratungspersonal zugunsten einer besseren Betreuung der Arbeitsuchenden verstärkt werden. Um die Jugendlichen gezielt und intensiv beraten zu können, soll der Betreuungsschlüssel bei Jugendlichen höchstens 1 zu 75 betragen. In einigen Bezirken ist der Betreuungsschlüssel bereits heute schon besser. Wir werden dafür sorgen, dass die Höchstgrenze von 75 Jugendlichen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter in allen Job-Centern nicht überschritten wird.
Die Einflussnahme auf die Jobcenter ist für uns als Abgeordnete aber auch schwierig. Denn das letzte Wort hat dort immer die Bundesagentur in Nürnberg und damit die Bundespolitik!
Mit freundlichen Grüßen
Martin Matz