Frage an Martin Güll von Markus K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Güll
Der Verkehrsminister ruft dazu auf mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.
In den Medien heißt es, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen.
Der Umweltaspekt z.B. Feinstaubdiskussion, Spritpreise und der Klimawandel sprechen auch für das Fahrrad.
Aber wer gibt sich schon gerne in Gefahr?
Sind Sie schon mal als Radfahrer, von einem KFZ mit Tempo 100 und einem Seitenabstand von nur 50 cm überholt worden?
Ob nun Profi-, Hobbyfahrer oder Kinder mit dem Rad unterwegs sind, alle haben was gemeinsam, keine Knautschzone! Nicht jedem Kraftfahrzeugfahrer in der BRD scheint dies bewusst zu sein. Geschweige dem, das der Mindestabstand beim Überholen 1,5m betragen muss.
Wie wäre es bei zu geringen Abständen, mit drastischen Geldstrafen?
Bei anderen Verkehrsvergehen sind die Strafen vor kurzem erhöht worden!
Warum nicht auch dafür?
Der Radfahrer wird akzeptiert wenn er bei Olympia für Deutschland kämpft, wird er aber auf Deutschlands Straßen geschützt?
Sind Radwege sicher?
- Es sind Fußgänger möglicherweise mit Hund, Inliner oder Traktoren darauf unterwegs. Sogesehn ist ein Radweg eher ein Mischweg!
- Der Radfahrer ist nicht im Blickfeld der Kraftfahrtzeuge und wird beim Abbiegen zu spät gesehen!
- An Hof Ausfahrten und Abzweigungen wird der Radfahrer durch Zäune und Hecken verdeckt, ein flüssiges vorwärts kommen ist nicht möglich!
Fährt aber ein Radfahrer auf der Straße weil er den Gefahren der Radwege entgehen will, verliert er die Rechtssicherheit wegen der Radwegbenutzungspflicht.
Jedoch behauptet Herr Ulrich Kasparick Bundesv.:
„Wir haben in Deutschland keine Radwegbenutzungspflicht“
Am Straßenverkehr nehmen wir alle teil, mit Fahrzeug oder als Fußgänger darum geht dieses Thema jeden an.
Ob Sportlicher-, Normaler- Radfahrer oder Kinder, diese gilt es alle zu schützen und nicht auf Radwege zu schicken die gefährlich sind.
Erst dann kann es wirklich sorgenfrei heißen „Deutschland bewegt sich“.
Wie gedenken Sie diesen Problemen zu begegnen?
Mit freundlichen Grüßen
M. Klein
Sehr geehrter Herr Klein,
ich kann Ihre Erfahrungen als Hobby-Radfahrer sehr gut nachvollziehen. Die Rücksichtnahme auf andere ist aber eine generelles Problem unserer Gesellschaft.
In der Straßenverkehrsordnung ist nahezu alles geregelt, leider halten sich viele nicht in dem erforderlichen Umfang daran. Ich bin oft sehr schockiert, wie wenig beispielsweise der Verkehrsunterricht in den Schulen bei den Kindern bzgl. ihres Verhaltens im Straßenverkehr bewirkt. Hier ist viel Vorbildfunktion auch der Erwachsenen notwendig. Ihre Skepsis bzgl. der Radwege kann ich eigentlich nicht teilen. Ich bin sehr dafür, das Radwegnetz kräftig auszubauen. Allein von Hilgertshausen nach Markt Indersdorf wäre ein Radweg ein Segen. Hierfür werde ich mich in der Politik massiv einsetzen. Aber auch auf den Radwegen gilt: Rücksicht aufeinander muss selbstverständlich sein.
Herzliche Grüße
Martin Güll