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Martin Gödecke
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Frage von Michael R. •

Frage an Martin Gödecke von Michael R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gödecke,

die Kandidaten der überregionalen Parteien können in etwa mit den Ausrichtungen der Parteiprogramme in Verbindung gebracht werden, z.B. die CDU mit dem Ziel des Abbaus der Staatsverschuldung, die PDS hingegen eher mit der Ausweitung konsumtiver Sozialausgaben - vor allem zu Lasten der angestellt-arbeitenden Steuerzahler.

Können Sie Ihre Position, mit welchen Aufgaben / Zielen Sie den Wahlkreis Lüneburg in Hannover vertreten wollen, in Kürze zu folgenden Themen nennen:

- Investitionen contra konsumtive Ausgaben
- Familienpolitik (Kita, Integration von Kindern)
- Universität Lüneburg
- Förderung von Ehrenengagement

Vielen Dank!

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Recha,
vielen Dank für Ihre Fragen.

Die Betrachtung der Investitionen und konsumtive Ausgaben in den öffentlichen Haushalten und innerhalb der Volkswirtschaftslehre ist nicht einheitlich. Da werden z. B. die laufenden Ausgaben im Bildungswesen für Lehrmittel, Verwaltung/Personal, Gebäudebewirtschaftung und deren Bauunterhaltung als konsumtive Ausgaben angesehen, während andere dieses als Investitionen ansehen.
Wenn man aber den langfristigen Erfolg gerade im Bildungssektor betrachtet, so kann ich letztere Ansicht teilen. Ein hoher Bildungstand ist der Grundstein für qualifizierte Arbeitskräfte mit mittleren bis hohen Lohnniveau, sie zahlen später durch ihre Steuern die Investitionen indirekt zurück. Und diese Arbeitskräfte werden keine Bezieher von langfristigen Transfereinkommen.

Ein Kind vorm "Fernseher" und im stetig gleichen sozialen (und kulturellen) Umfeld aufwachsen zu lassen ist keine Alternative zu den Kindertagesstätten. Die frühzeitige Erziehung, Förderung und Integration in Kindertagesstätten ist nötig, damit keine Kinder eingeschult werden mit gestörten sozialen Verhalten und eingeschränkten Sprachkenntnissen.
Die Bundesländer müssen jedoch den Kommunen ausreichend finanzielle Mittel geben, um die Gesetze in Bezug auf Kindertagesstätten umsetzen zu können.

Zur Zeit mache ich eine Fortbildung zum Verwaltungsbetriebswirt.
Die Fortbildung findet in den Räumen der Universität Lüneburg statt. Auch einige Professoren von der Universität unterrichten uns dort. Somit bekomme ich in Gesprächen mit, dass die neuen Einführungen (Studiengänge) und das Bauvorhaben dort teilweise mit Skepsis und Ablehnung gesehen werden. Auch die Universität in ihren Organisationseinheiten (wie Beirat und Studentenvertretung) ist in negativen Schlagzeilen.
Ich empfinde den geplanten Bau als zu pompös. Ich frage mich, wer soll allein die Betriebskosten für solch einen Bau zahlen. Nur weil ein Architekt aus den USA in Lüneburg etwas baut, will man sich damit hervorheben. Das ganze ist für mich ein Prestigeobjekt und das Geld sollte lieber in Bildung, in Form von u. a. Dozenten gesteckt werden.

Ich bin 2. Vorsitzender und Kassenwart in einem großen Verein.
Mangelnder Nachwuchs in den Vereinen führt dazu, dass die Arbeit immer dieselben Mitglieder machen . Das sind die Nöte und Sorgen überall. Das beruht nicht nur auf die Altersstruktur sondern ist auch ein Zeichen einer egoistischen Spaß-Gesellschaft.
Darum sollte der Staat einen Anreiz geben, um so die Arbeit für die Gesellschaft hervorzuheben.

Mit freundliche Grüßen
Martin Gödecke