Frage an Martin Dörmann von Michael G. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Dörmann,
Gestern beschloss der Bundestag den Bundesverkehrswegeplan mit einem Haushaltsansatz von 269,6 Milliarden Euro. Welche Summe wurde davon für Sanierung bzw. Neubau der maroden A1 Rheinbrücke zwischen Köln und Leverkusen angesetzt?
Vielen Dank
& beste Grüße
Micha Geus
Sehr geehrter Herr Geus,
vielen Dank für Ihre Frage.
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass der Bundesverkehrswegeplan und die diesbezüglichen Ausbaugesetze des Bundestages einen planerischen Rahmen darstellen. Die konkrete Finanzierung der Einzelmaßnahmen erfolgt durch gesonderte Beschlüsse.
Zur A1 Rheinbrücke zwischen Köln und Leverkusen gibt es folgenden Stand:
Die Bezirksregierung Köln hat am 10. November 2016 den Planfeststellungsbeschluss für die neue Leverkusener Rheinbrücke erlassen. Somit kann Straßen.NRW mit den Bauvorbereitungen starten, um die alte Brücke so schnell wie möglich durch einen Neubau ersetzen zu können.
Straßen.NRW hat die „sofortige Vollziehung“ des Planfeststellungsbeschlusses beantragt, die auch bewilligt wurde. Daher kann unmittelbar mit sogenannten vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden. Im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung werden die eigentlichen Arbeiten für die neue Rheinbrücke jetzt öffentlich ausgeschrieben.
Die neue Rheinquerung besteht aus zwei Brücken: Bis voraussichtlich 2020 wird parallel zur alten Brücke die erste neue Rheinbrücke entstehen. Sobald diese fertig ist, nimmt sie den gesamten Verkehr der A1 auf und LKW sowie andere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen können die Strecke wieder benutzen. Dann wird die alte Brücke abgerissen und an derselben Stelle entsteht eine weitere Brücke. Nach Fertigstellung der zweiten Rheinbrücke verläuft der Verkehr in jeder Fahrtrichtung auf einer eigenen Brücke. Durch die Beschleunigungs- und Verzögerungsspuren des Autobahnkreuzes Leverkusen-West und der Anschlussstelle Köln-Niehl stehen dem Verkehr später vier durchgängige Fahrstreifen und jeweils zwei Auf- bzw. Abfahrtsspuren pro Richtung zur Verfügung.
Für das Gesamtprojekt sind bislang 740 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind der komplette Ausbau auf vier durchgängige Fahrstreifen von Köln-Niehl bis Leverkusen-West, die neue Rheinquerung sowie Kosten für den Eingriff in die Altablagerung Dhünnaue. Ebenfalls enthalten sind die Kosten für den aktiven und passiven Lärmschutz entlang der Strecke.
Der zur Umsetzung anstehende Ersatzneubau der Brücke ist mit ca. 300 Millionen Euro veranschlagt.
Am 21. September 2016 hatte Bundesverkehrsminister Dobrindt den Förderbescheid für den Neubau der Leverkusener Brücke übergeben. Damit wurde die Finanzierung für den Ausbau der A 1 zwischen Köln-Niehl und dem Kreuz Leverkusen einschließlich der neuen Rheinbrücke fest zugesagt. Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von 740 Millionen Euro, davon 410 Millionen Euro für Erhaltungsmaßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Dörmann, MdB