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Frage von Volker L. •

Frage an Martin Dörmann von Volker L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo H.Dörmann

ich möchte mich für die Beantwortung meiner Frage bedanken.
Auch wenn ich über die Antwort überrascht bzw. entsetzt bin.
Es gibt einen Antrag der SPD zum Bereich der Nutzung von OpenSource : (Die Nutzung sog. freier Software (“Open Source”) in Bundesbehörden ist Gegenstand einer Kleinen Anfrage der SPD-Fraktion (17/4567))

Und nun zu meiner Frage :
Sie finden es wirklich völlig in Ordnung wenn von Bundesbehörden nur proprietäre Software angeboten wird ?
Genau in diesem Fall wäre eine plattformunabhängige Umsetzung ein Leichtes.

Mit freundlichen Grüssen

Volker Langwald

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Langwald,

vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Softwarepaket des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Gründer und junge Unternehmen. Bei der Beantwortung Ihrer Frage hatte ich mich vorrangig auf die technische Komponente konzentriert und von daher auch gezielt die Herstellerfirma in Ihrem Anliegen angesprochen. Den Open-Source- Aspekt hatte ich in meiner vorherigen Antwort nicht behandelt und bitte dies zu entschuldigen.

Sie haben natürlich völlig recht, dass es an einer plattformunabhängigen Umsetzung eines solchen Softwartepaketes mangelt. Zurecht verweisen Sie auf den Antrag der SPD-Bundestagsfraktion zur verstärkten Nutzung von Open Source.

Eine stärkere Nutzung von freier Software durch unsere Bundesbehörden ist auch ein Standortfaktor und ein Zukunftsmarkt für Deutschland. So haben wir beispielsweise schon zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung im Auswärtige Amt begonnen, die Rechner des Ministeriums und der Botschaften auf freie Software umzustellen. Dies umfasste Betriebssystem, Büro- und Serversoftware sowie weitere Anwendungen. An der konkreten Umsetzung waren in der Regel kleine und mittlere IT-Unternehmen aus Deutschland beteiligt. Ich möchte auf einen Bericht des Magazins „heise online“ von 2007 verweisen, laut dem das Auswärtige Amt seit der Umstellung auf freie Software das mit Abstand am wirtschaftlichsten handelnde Bundesministerium bei den IT-Kosten sei.

Wir setzen uns dafür ein, dass auch andere Ministerien und Bundesbehörden diesem guten Beispiel folgen; so auch das von Ihnen angesprochene Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Leider hat die Bundesregierung hierzu aktuell eine andere Meinung als wir, was sich darin zeigt, dass das Auswärtige Amt seit der Übernahme der FDP wieder auf kommerzielle Software umstellt. Von daher sehe ich wenig Chancen, dass das ebenfalls von der FDP geleitete Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verstärkt auf die Nutzung von plattformunabhängiger Software setzen wird. Wir als SPD bleiben aber bei unserer Forderung und werden uns weiterhin für eine Stärkung von Open Source einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Dörmann, MdB