Frage an Martin Dörmann von Kurt L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dörmann,
in Ihrer Antwort an Frau Heinz schreiben Sie u. a.:
"*Menschen ohne Papiere und ohne Aufenthaltsstatus* sollten nach meiner festen Überzeugung die Möglichkeit haben, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder den Schulbesuch in Anspruch nehmen zu können."
Die Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) werden immer weiter zurückgeschraubt und dem dort versicherten Bürger immer höhere Eigenanteile aufgebürdet (jüngstes Beispiel "Praxisgebühr", die bis zu dreimal im Quartal anfallen kann: Hausarzt, Zahnarzt, notärztlicher Dienst).
Wie verantworten Sie es unter diesem Gesichtspunkt vor dem Wähler, daß Sie für Menschen, deren Asylverfahren abschlägig beschieden wurde und denen auch keine Duldung zuerkannt wurde (die sich somit also illegal in der BRD aufhalten) eine "umfassende Gesundheitsversorgung" fordern, ohne daß diese Menschen auch jemals nur einen Cent in die GKV oder eine Krankenversicherung eines EU-Mitgliedsstaats eingezahlt haben?
Gleiches gilt für die Forderung nach Inanspruchnahme des Schulbesuchs. Es ist kaum zu erwarten, daß Eltern ohne Aufenthaltsstatus - und somit ohne legale Beschäftigung - den Eigenanteil für Schulbücher ihrer Kinder aufbringen können.
Diese müßten also - um die Chancengleichheit der Kinder in der Schule zu wahren - vom Sozialamt aufgebracht werden.
Ist dies vertretbar, angesichts der Tatsache, daß deutschen bzw. seit Jahrzehnten hier lebenden und arbeitenden Migranten immer höhere Eigenanteile für Schulbücher aufgebürdet werden, die Qualität des Schulunterrichts aber aufgrund von großen Klassen und Lehrermangels sinkt?
Im voraus vielen Dank für Ihre Antwort.