Frage an Martin Burkert von Erich H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Werter Herr Burkert,
ein angestellter Lehrer an der Hauptschule erhält ungefähr 400 - 600 €uro weniger im Monat, je nach Altersstufe, als ein beamteter Lehrer. Nur deshalb, weil die Tarife der Angestellten nie der Wirklichkeit angepasst wurden. Bedingt durch ständig steigende Rentensteuern und der Arbeitslosenversicherung.
Außerdem wird die Rente der Angestellten vom Durchschnitt der Lebenszeit berechnet, beim Beamten erfolgt die Berechnung von 75% des letzten Gehalts, dazu wird er in den letzten Jahren noch einmal befördert. Warum diese Ungerechtigkeiten?
Die private Krankenversicherung muss der angestellte Lehrer selbst zahlen, auch der Ingenieur usw.. hier gehen dem Staat auf Kosten der Beamten und Politiker jedes Jahr ungefähr 20 Milliarden verloren. Dies fehlt jetzt in der Krise.
Siehe Bundeshaushalt 2006 1. - 4. Vierteljahr Arten der Ausgaben Punkt 24 - 27
Die Bürger erhalten den Eindruck, dass es ungerecht ist, die Bildung von Kasten - wie in Indien schafft und Abgeordneten ihr eigenes Wohl wichtiger ist, als zum Beispiel moderne Schulen für die Kinder der Bürger.
Warum werden solche Ungerechtigkeiten nicht schnellstens abgeschafft?
Mit freundlichen Grüßen
E. Humplik
Sehr geehrter Herr Humplik,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf www.abgeordnetenwatch.de zum Thema Bezahlung von verbeamteten und angestellten Lehrern.
Diese Frage betrifft landesrechtliche Regelungen. Da Sie aus Baden-Württemberg sind, habe ich meinen Landtagskollegen und Bildungsexperten Norbert Zeller um eine Einschätzung aus Sicht der baden-württembergischen SPD gebeten.
Es ist richtig, dass unterm Strich verbeamtete Lehrer finanziell besser gestellt sind als angestellte Lehrer. In Baden-Württemberg häufen sich – aufgrund des Lehrermangels – zudem Fälle von Seiteneinsteigern im Schuldienst, die im Angestelltenverhältnis beschäftigt werden und bei deren Gehaltseinstufungen vorherige berufliche Tätigkeiten nicht berücksichtigt werden, obwohl der TV-L hierzu rechtliche Grundlagen vorsieht. Lehrer, die also aus anderen Bundesländern kommen, fangen in Baden-Württemberg meist wieder „bei Null“ an. In der Folge ist die Höhe des Entgelts für viele angestellte Referendare und Lehrkräfte nicht angemessen. Diese Vereinbarung wurde von den Tarifparteien so getroffen.
Sehr geehrter Herr Humplik, sollten Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, würde ich Sie gern an Ihren Landtagsabgeordneten Norbert Zeller verweisen. Seine Kontaktdaten finden Sie im Internet auf www.norbertzeller.de
Mit freundlichen Grüßen
Martin Burkert