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Frage von Maik S. •

Frage an Martin Burkert von Maik S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Burkert,

sie sind Befürworter der sogenannten Abwrackprämie, da diese den Herstellern und der Umwelt nützt. Der Umweltaspekt wird von verschiedenen Organisationen/Parteien unterschiedlich eingestuft und ist auch nicht Gegenstand meiner Frage. Mit geht es vielmehr um den wirtschaftlichen Nutzen dieser Massnahme. Die Prämie ist Bestandteil des Konjukturpaketes II und ich gehe somit davon aus, dass der Hauptgrund für dieses Instrument darin liegt, dass sich die Bundesregierung einen konjunkturellen Impuls verspricht. Man kann davon ausgehen, dass Autos die endgültiog stillgelegt werden und somit von der Prämie profitieren weit älter als neun Jahre sind, da anderenfalls der Weiterverkaufswert in den meisten Fällen höher liegt, als die staatliche Zahlung. Es wird sich also um relativ alte Fahrzeuge handeln und es ist davon auszugehen, dass diese Käufer aufgrund ihrer finanziellen Situation eher günstige Autos kaufen werden. Leider gehören die Fahrzeuge deutscher Hersteller eher zu den teueren Modellen. Wird dieses also nicht zur Folge haben, dass die Abwrackprämie nicht ausländische Hersteller stützt und somit der konjunkturelle Nutzen für die Bundesrepublik zweifelhaft ist. Sie gehen davon aus, dass diese Massnahme 1,5 Mrd. Euro kosten wird was umgerechnet 600.000 Neufahrzeugen entspricht. Wenn die Bundesregierung eine solche Summe (Steuergelder) ausgibt, muss sie davon überzeugt sein, dass ein großer Teil dieser Fahrzeuge in deutschen Werken gefertigt wird. Ich gehe davon aus, dass die Regierung entsprechende Untersuchungen/ Beurteilungen gemacht hat und würde gerne von Ihnen wissen, in welchem Umfang diese Konjunkturmassnahme den deutschen Automobilherstellern nutzt.

Mit freundlichen Grüssen

Maik Schmekel

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Sehr geehrter Herr Schmekel,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf www.abgeordnetenwatch.de zum Thema Abwrackprämie. Gerne nehme ich dazu Stellung.

Wenn ein altes Auto gegen ein umweltfreundliches neues getauscht wird, hilft das den Herstellern und der Umwelt. Bereits im Herbst habe ich in den Parlamentsberatungen dafür plädiert, eine Abwrackprämie einzuführen.
Die Koalitionsspitzen einigten sich nun bei den Beratungen für ein zweites Konjunkturpaket darauf, einen staatlichen Bonus in Höhe von 2.500 Euro zu zahlen, wenn private Autohalter ihre alten Fahrzeuge verschrotten und dafür einen umweltfreundlichen Neu- oder Jahreswagen kaufen. Bedingung ist, dass das alte Auto mindestens neun Jahre alt ist und wenigstens ein Jahr auf den Halter zugelassen war. Das neue Automobil muss mindestens die Abgasnorm Euro-4 erfüllen. Wer sich die Prämie sichern will, muss das neue Auto bis spätestens 31. Dezember 2009 bei einer Zulassungsstelle anmelden.
Die Bundesregierung rechnet damit, dass diese Maßnahme 1,5 Milliarden Euro kosten wird. Dieses Geld ist nach meiner Ansicht aber gut angelegt. Ich hoffe, dass mit der Aussicht auf 2.500 Euro Zuschuss möglichst viele Autobesitzer anfangen zu rechnen, ob sie nicht mit einem sparsamen Neuwagen auf mehrere Jahre gesehen günstiger wegkommen als mit ihrem alten Auto.

Auch Branchenexperten sind der Meinung, dass die Abwrackprämie einen starken Nachfrageimpuls auslösen kann: Laut einer Einschätzung von Pricewaterhouse-Coopers (PwC) sei in Deutschland derzeit ein durchschnittliches Fahrzeug circa 8,5 Jahre alt. Etwa 3,8 Millionen Pkw seien sogar bereits zwischen 16 und 25 Jahren alt. PwC erwartet, dass eine Abwrackprämie von 2.500 Euro zu einem Erwerb von 300.000 umweltfreundlichen Neuwagen in diesem Jahr im Inland führen kann. Auch der Branchenverband VDA rechnet mit einer entscheidenden Stärkung der Autokonjunktur durch die Abwrackprämie.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Burkert