Frage an Martin Burkert von Peter H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Burkert,
ich bin Pendler der täglich von Nürnberg nach Regensburg und zurück die A3 befährt.
Mit großer Freude habe ich vernommen, als Minister Tiefensee ankündigte ein generelles Überholverbot für LKW auf stark befahrenen Autobahnen durchsetzen zu wollen. Aber wie so häufig, kaum das ein popolärer Vorschlag an die Öffentlichkeit gelangt, kommen die Lobbyisten des Gütergewerbes und vorbei ist es mit den guten Ansätzen.
Ich kann ihnen nur empfehlen sich das einmal anzutun, zum Broterwerb täglich so eine Strecke auf sich zu nehmen um wirklich beurteilen zu können, was sich hier, auch aus ökologischer Sicht abspielt.
Kilometerlange Schlangen hinter LKW´s die mehrere Kilometer benötigen um einen Uberholvorgang abzuschliesen. Vorhandene Überholverbote die reihenweise ignoriert werden.
Meiner Ansicht nach sollten zweispurige Autobahnen generell mit einem LKW - Überholverbot belegt werden.
Wie stehen sie zu diesem Thema?
Sehr geehrter Herr Hümmer,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre positive Bewertung des Vorstoßes von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Die steigende Belastung durch den Güterverkehr ist in der Tat eine große Herausforderung. Hier sind Maßnahmen gefragt, um den Verkehr nicht zum Erliegen zu bringen. Momentan wird gerade ein "Masterplan Güterverkehr" erarbeitet, in dem verschiedene Ansätze gegen den drohenden Kollaps verfolgt werden. Wichtige Botschaft ist für mich, dass man dabei auch darüber nachdenkt, wie man mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bekommt. Denn dort wo weniger gefahren wird, gibt es auch weniger Staus. Eine Verkehrsverlagerung alleine reicht aber natürlich nicht aus. Deshalb bin ich auch dafür, den Verkehrsfluss zu erhöhen. Mehr Überholverbote für LKW an stark befahrenen Stellen und elektronische Verkehrsregelungsanlagen bieten sich hier als geeignete Gegenmittel bei chronischen Überlastungen von Autobahnabschnitten an. Stark beanspruchte Strecken sollten deshalb vermehrt von den zuständigen Landesbehörden mit Überholverboten belegt werden. Wichtig wäre auch, dass die Bundesländer stärker als bisher ihrer Verantwortung nachkämen, die Einhaltung der Überholverbote zu kontrollieren. Ein generelles LKW-Überholverbot birgt das Risiko einer zunehmenden Kolonnenbildung auf der rechten Spur. Das eigentliche Ziel, eines besseren Verkehrsflusses könnte damit sogar konterkariert werden. Ich denke, dass, solange es möglich ist, auf starre Regelungen zu verzichten, zunächst die Vorteile der flexiblen Lösungen so weit wie möglich ausgeschöpft werden sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Burkert