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Frage von Gerhard R. •

Frage an Martin Burkert von Gerhard R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Burkert,

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Lang-Lkw: SPD will keinen Regelbetrieb / Wirtschaft im ... www.ln-online.de › Nachrichten › Wirtschaft › Wirtschaft im Norden vor 16 Stunden - Lang-Lkw: SPD will keinen Regelbetrieb. Doch Verkehrsminister Reinhard Meyer ist, anders als Parteifreunde im Bundestag, weiter ...

Bedeutet REGELbetrieb, dass die SPD mit Ausnahmegenehmigungen einverstanden sein wird?

75 % der Deutschen lehnen diese Fahrzeuge ab. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer(SPD!!!) steht den Lang-Trucks aufgeschlossen gegenüber. Trifft es zu, dass die Missachtung des Wählerwillens nicht selten später von der Wirtschaft mit hochbezahlten Posten belohnt wird?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema „Lang-Lkw“. Wie Sie richtig feststellen, wollen mehr als ¾ der Menschen in Deutschland keine Giga-Liner auf deutschen Straßen, das haben Umfragen eindeutig gezeigt. Auch ich stehe einem Regelbetrieb von Lang-Lkws äußerst skeptisch gegenüber.

Der Koalitionsvertrag schreibt lediglich die Durchführung eines Feldversuches für Lang-Lkws vor – keinen Regelbetrieb. Der angesprochene Feldversuch läuft bereits mit aktuell 133 teilnehmenden Fahrzeugen und ist bis Ende 2016 terminiert. Gefahren wird heute auf ca. 10.150 Kilometer Straße, davon sind knapp 70% Autobahnstrecken.

Ich bin der Überzeugung, dass wir, in Anbetracht stetig steigender Güterverkehre, mehr umweltfreundlichen und nachhaltigen Schienengüterverkehr als Entlastung unserer überstrapazierten Straßen brauchen. Ein Regelbetrieb für Lang-Lkws würde dieses verkehrspolitische Ziel konterkarieren und setzt darüber hinaus falsche verkehrspolitische Anreize.

Der Regelbetrieb von Lang-LKWs brächte in Deutschland täglich ca. 7000 zusätzliche Lkw-Fahrten auf die Straße. Das hätte eine problematische Mehr-Beanspruchung von heute schon überlasteten Brücken und Straßen zur Folge. Außerdem würden Mehr-Kosten für Umbau und Anpassung der Straßeninfrastruktur anfallen. Tunnel, Rastplätze, Kreisverkehre, Bahnübergänge uvm. müssten entsprechend baulich umgestaltet und angepasst werden. Zudem wäre ein steigendes Sicherheitsrisiko durch Lang-Lkws im Straßenverkehr zu erwarten. So bringen größere Fahrzeuglängen u.a. längere und risikoreiche Überholvorgänge mit sich. Hinzu kommt ein drohender Verlust von tausenden Arbeitsplätzen bei den umweltfreundlichen Güterbahnen, die wir allerdings für eine nachhaltige Güterverkehrsbewältigung auch zukünftig dringend brauchen werden.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen behilflich gewesen zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Burkert