Martin Bachhuber, Mitglied des Landtags
Martin Bachhuber
CSU
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Frage von Claudia S. •

Frage an Martin Bachhuber von Claudia S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Bachhuber,

für viele Familien besonders im niedrigeren Einkommensbereich wird es immer schwieriger, ihren Kindern eine gute Schulbildung zu finanzieren. Insbesondere an Gymnasien wird vorausgesetzt, dass Eltern sich mehrmals pro Jahr (womöglich für mehrere Kinder) Schulausflüge für 100€ oder ausgefallene Schulbücher/Lernmaterialien, Tendenz steigend leisten können. Finanzielle Unterstützung durch die Schule wird jedoch nur bei sozialschwachen Familien gewährt.

Wir sind in Bayern so stolz auf unsere gute Schulbildung, darf es dann sein, dass nur Familien im oberen Einkommensbereich ihren Kinder eine Schulbildung mit allen Vorzügen, wie Schüleraustausch etc. ermöglichen können.

Wie würden Sie, gerade durch das Problem des ständig schrumpfenden Mittelstandes, eine gleichwertige Schulbildung für alle Einkommensschichten garantieren?

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

Martin Bachhuber, Mitglied des Landtags
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Schwarz,

in vielen Lebensbereichen sind die Lebenshaltungskosten gestiegen. Auch im Bildungswesen.

Der Staat und der Landkreis können für die Rahmenbedingungen sorgen. Dabei werden Lehrer von der bayerischen Regierung und Gebäude vom Landkreis finanziert. Eine Grundversorgung mit Büchern wird gestellt - das Büchergeld unterstützt dabei diese kostenintensiven Anschaffungen.

Für alle über diese Grundversorgung gehenden Aktivitäten müssen die betroffenen Familien selbst aufkommen. Dabei wird zweifelsohne finanziell sehr viel abverlangt. Die oft freiwilligen Aktivitäten von Lehrern sind dabei wichtig, damit Kinder Wissen auch in der Praxis anwenden können. So bin ich starker Befürworter und alternativen Lehrmöglichkeiten wie Bildungsreisen und erweiterter Literatur.

Mehr Alternativen zur gestellten Grundversorgung bedeutet also auch mehr Kosten - zu Lasten von Familien. Hier kann ein Blick in andere Länder helfen, die finanziellen Belastungen zu reduzieren. Z.B. finanzieren die Amerikaner einen Großteil solcher Kosten durch so genanntes "Fundraising" - also durch Spenden und Sponsoren. Das können in Deutschland z.B. Sachspenden wie EDV-Mittel sein. Viele Gelder werden auch durch Ehemalige so genannte "Alumnis" mit Kleinstbeträgen finanziert. D.h. z.B. ein Abiturient zahlt freiwillig im Eintritt ins Berufsleben an die ehemalige Schule - vertreten durch einen Förderverein - z.B. 10 EUR pro Jahr. Bei 1.000 Ehemaligen sind das 10.000 EUR die für alternative Lernformen als Zuschuss gewährt werden kann und somit die Belastung der einzelnen Familie reduziert. In vielen Ländern sind diese Selbsthilfen zur Finanzierung von über die Grundversorgung gehenden Bildungsmöglichkeiten Usus - der Schule und den Eltern steht durch diese Finanzierungsformen ein weit größerer Handlungsspielraum zur Verfügung. Eine schöne Idee, die bei uns noch in den Kinderschuhen steckt.

Für meine Position gilt das Bildungswesen als sehr wichtig, weil ich darin die Basis für unsere Zukunft sehe. Miteinander und füreinander - damit es jedem unabhängig von Einkommen möglich ist, in den Genuss von Bildung zu kommen.

Die CSU hat gerade diese Herausforderung erkannt, und deswegen das Steuerkonzept: "Mehr Netto für alle. Steuersenkungen für Familien, Arbeitnehmer und Mittelstand" beschlossen. Darüber hinaus hat der CSU-Parteivorstand am 26. Mai 2008 "Politik für Kinder - Grundlagen für eine familiengerechte und kinderfreundliche Gesellschaft" beschlossen. Jetzt gilt es diese Programme und Beschlüsse in die Tat umzusetzen. Und dafür werde ich mich einsetzen! Das gesamte Programm erhalten Sie kostenlos unter servicecenter@csu-bayern.de

Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, dass dieser Gedanke bei uns mehr Einzug hält.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Bachhuber