Frage an Marlene Mortler von Rüdiger S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Mortler,
offenbar gilt nach wie vor parteiübergreifend der Karriereweg "Ochsentour", soll heißen, nur durch kontinuierliches Dienen dem jeweils Mächtigeren innerhalb der Partei ist ein Aufstieg in verantwortungsvolle Positionen zu erreichen. Dies führt geradezu in eine Politik-Farce: Warum muss es wohl so sein, dass Parteisekretäre ohne mit der Wimper zu zucken alles, aber wirklich alles in die Kamera erzählen, was wider deren besseres Wissen ist - einzig mit dem Ziel nicht Schaden vom Volk, sondern von ihrer jeweiligen Partei zu wenden. Dieser Zustand wirft ein jämmerliches Bild auf "die Politik" im Lande und der arglose Bürger am Fernseher kann sich nur auf den Arm genommen fühlen. So sorgt man unter anderem m.E. für die vielzitierte Politikverdrossenheit und dafür, dass kein frischer Wind durch profilierte Führungspersönlichkeiten aus der freien Wirtschaft durch die Parteienlandschaft weht. Das ist bitter, denn nach Status Quo wird entweder nur "halbseiden" entschieden oder gar nicht. Wir brauchen aber treibende Kräfte mit konkreten Vorstellungen zur Problemlösung in vielerlei Feldern, Überzeugungsfähigkeit und dem Willen zum Erfolg. Ja-Sager alleine zerstören die Kultur eines Landes und bergen die Gefahr für Machtmißbrauch durch Demagogen.
Frage:
Welche Meinung haben Sie dazu und wie könnte der Bann der Ochsentour aus Ihrer Sicht gebrochen werden (bitte um konkrete Vorschläge), damit es fähigen Menschen in Deutschland gelingen kann, ihre Ideen wahr und klar in der Politik umzusetzen, bevor sie alt und gebrechlich sind?
Mit freundlichem Gruß
Rüdiger Streng
Sehr geehrter Herr Streng,
Ihren Vorwurf, dass in den demokratischen Parteien Deutschlands nur Ja-Sager Mitglied sind, weise ich scharf zurück. Sie beleidigen damit rund 1,4 Millionen Menschen. Das Ihre Frage von abgeordnetenwatch.de zugelassen wurde wundert mich schon, da sie meiner Meinung nach, gegen den Moderations-Codex verstößt.
Parteien suchen Kandidaten, die am besten zu ihren politischen Zielen passen und solche, welche die größtmöglichen Chancen bei einer Wahl haben könnten.
Ich persönlich bin eine Seiteneinsteigerin und gelte wirklich nicht als angepasst!
Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler, MdB