Frage an Marlene Mortler von Christoph H. bezüglich Gesundheit
Sie sagen, aufgrund der gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums könnten die Vorteile einer Legalisierung wie etwa Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze nicht Ihre Prioritäten darstellen.
Denken Sie nicht, gesundheitliche Risiken, z. B. durch gestrecktes Cannabis auf dem Schwarzmarkt könnten durch kontrollierten Anbau vermindert werden?
Und ist es mit Blick auf die Gesetzgebung zum Thema Alkoholkonsum im Gegensatz zu Cannabis gerechtfertigt, Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen höhere Prioritäten zuzuschreiben, obwohl Alkoholkonsum weitaus mehr Tote fordert und das Gesundheitssystem mit immensen Kosten belastet?
Sehr geehrter Herr Hergenröder,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 23. November 2017.
Sie sprechen die Frage der Reduzierung von Gesundheitsrisiken durch kontrollierten Anbau von Cannabis an. Wir sehen am Beispiel Colorado, dass der Schwarzmarkt auch nach der Legalisierung von Cannabis weiter blüht. Da der kontrollierte Anbau auch mit höheren Verkaufspreisen einhergeht, nutzen viele Konsumenten weiterhin die billigere Alternative.
Natürlich wird auch riskanter Alkoholkonsum von der Bundesregierung kritisch gesehen.
Auf meine Initiative wurde in diesem Jahr ein Alkoholatlas veröffentlicht, der die Folgen schädlichen Alkoholkonsums klar benennt.
Die Reduktion des Alkoholkonsums zählt zu unseren "Nationalen Gesundheitszielen": http://gesundheitsziele.de/cgi-bin/render.cgi?__cms_page=nationale_gz_alkoholkonsum
Zahlreiche Präventionsinitiativen zielen auf die Verringerung riskanten Konsums ab.
Dadurch ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Reinalkohol seit 1990 erfreulicherweise kontinuierlich gesunken.
Ich setze mich für eine breite gesellschaftliche Debatte ein, welche weiteren Maßnahmen zielführend sind.
Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler