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Marlene Mortler
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Frage von Klara D. •

Frage an Marlene Mortler von Klara D. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Mortler,

wir haben zurzeit in der Schule das Thema "Soziale Marktwirtschaft". Da würde mich mal interessieren wie sie zum Thema Globalisierung verstehen und sagen.

MFG

Frau Dluga

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Dluga,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage aus Hamburg vom 18.08.2007, in der Sie mich nach meiner Meinung zum Thema Globalisierung befragen

Wir leben im Zeitalter der Globalisierung. Dieser Prozess, der die Welt immer weiter zusammenwachsen lässt, ist unumkehrbar. Und dieser Prozess ist gut. Wir in Deutschland profitieren von der Globalisierung stärker als die meisten anderen Länder. Unsere Wirtschaft ist gut für den globalen Wettbewerb aufgestellt ist. Auch in diesem Jahr sind wir wieder Exportweltmeister. Die Globalisierung eröffnet unseren Unternehmen neue Absatzmärkte und schafft damit Arbeitsplätze in Deutschland. Gleichzeitig profitieren wir alle von der Möglichkeit, im Ausland hergestellte Güter einzukaufen.

Den Prozess der Globalisierung müssen wir verantwortungsvoll gestalten. Globalisierung bedeutet, dass wir nur gemeinsam globale Probleme lösen können. Die internationalen Organisationen wie die UNO und die WTO sind dafür wichtig, ebenso wie die Arbeit der G-8. Deshalb war es so wichtig, dass der Gipfel in Heiligendamm ein großer Erfolg wird. Die Bundeskanzlerin hat deutlich gemacht, dass nur alle Staaten gemeinsam die großen Herausforderungen z. B. in Afrika meistern können. Demgemäß haben wir unsere Zusage eingehalten und die Entwicklungshilfe deutlich aufgestockt sowie in Heiligendamm einen strukturierten Dialog mit den Schwellen- und Entwicklungsländern ins Leben gerufen.

Die Globalisierung bietet die Chance, globale, soziale und ökologische Standards zu setzen. In Deutschland haben wir wichtige Erfahrungen gemacht, wie durch einen klugen politischen Rahmen eine soziale Marktwirtschaft geschaffen wird: Eine soziale Marktwirtschaft, von der alle Bürger profitieren.

Prof. Dr. Radermacher, Mitglied des Club of Rome, beschrieb es im "Global Marshall Plan" unter anderem so: "Wichtigster Akteur in diesen Fragen muss Europa sein. Europa stellt heute das erfolgreichste Modell der Globalisierung dar, ein vergleichsweise reicher und sozial ausgeglichener Kontinent. Nebenbei gesagt ist Europa, das wegen seiner Subventionen im Bereich der Landwirtschaft immer auf der Anklagebank der Freihandelsfanantiker sitzt, der bei weitem größte Geber von Entwicklungshilfe, der Kontinent, der 85 % der landwirtschaftlichen Exporte der ärmsten Länder aufnimmt, der Kontinent, der am meisten internationale Kooperation fördert. Wir sollten überlegen, was wir als Europa tun können, um als Europäer noch stärker international ökosozial zu positionieren, aber auch überlegen, ob wir Dinge auf diesem Globus in eine ökosoziale Richtung bewegen können, denn das ist wichtig für die Zukunft der Welt, aber auch für unsere eigene, wie man die Gefahr eines weltweiten ökologischen Kollaps oder einer über Globalisierung induzierte Brasilianisierung Europas ernst nimmt."

"Wir dürfen die Welt nicht nur aus der Gewinnersicht, sondern auch aus der Verlierersicht betrachten.", so Prof. Dr. Radermacher.

Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler, MdB