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Marlene Mortler
CSU
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Frage von Jeremy S. •

Frage an Marlene Mortler von Jeremy S. bezüglich Gesundheit

Hallo Frau Mortler,

Mir würde interessieren warum sie Fragen nicht beantwortworten die für ihr Position unangenehm sind oder gar ihr Position wiederlegen?

Als Beispiele:

* Sie Zitieren das die Unfalltoten in Colorado nach Legalisierung gestiegen sind. Das ist auch nicht verwundlich in anbetracht der Tachsache das Colorado gewachsen ist seit Legalisierung ( https://www.vice.com/en_us/article/the-heartbreaking-plight-of-colorados-marijuana-refugees-423 ) mehr menschen bedeuten auch in Normalfall mehr Unfälle. Leider aber lassen aussen auch das 1.) Cannabis bleibt länger im Blut als der rausch effekt hat. 2.) der anzahl der Verkehrsunfalle ist zurückgegangen, nicht gestiegen ( https://www.washingtonpost.com/news/the-watch/wp/2014/08/05/since-marijuana-legalization-highway-fatalities-in-colorado-are-at-near-historic-lows/?utm_term=.cdbe25622190 ). Wo jeder ab 21 konsumieren darf wenn er möchte ist auch damit zu rechnen das mehr Unfalltoten ein Substanz auch im Blut haben, bedeutet aber - wie Sie wissen - nicht das diesen Personen berauscht waren.

* Sie geben an das der Anzahl der jugendliche Konsumenten gestiegen ist. Tatsache ist der allgemeine Anzahl der Konsumenten wuchs mit der Bevölkerung, der Anzahl jugendliche Konsumenten bleib aber in etwa gleich und ist sogar etwas gesunken ( https://www.scientificamerican.com/article/colorado-s-teen-marijuana-usage-dips-after-legalization/ ).

* Sie behaupten gerne der Jugend schützen zu wollen. Wäre das nicht einfacher mit regulierten Substanzen die kein Streckmittel beinhalten statt mit illegale, unregulierten, Substanzen mit unbekannten inhalt ( http://www.streckmittelmelder.de/index.php?aw=3 ) Wann war das letze mal das Sie mit Frostschutzmittel gestreckten Schnapps gekauft haben?

* Sie behaupten gern Cannabis wäre ein Einstiegsdroge. Tatsächlich gilt diese Annahme seit mindesten 1994 als wiederlegt ( http://www.independent.co.uk/news/science/marijuana-isnt-a-gateway-drug-if-anything-alcohol-is-10214880.html ).

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schoenhaar,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 30.12.2016.

Die von mir genannte Studie, die einen Anstieg der cannabisbedingten Verkehrstoten in Colorado verzeichnet, stammt aus dem September 2016 und ist damit aktueller als der Artikel aus der Washington Post aus dem August 2014. Dieser Artikel stammt zudem von einem opinion blogger, der auch eine Promillegrenze für Alkohol am Steuer ablehnt.
Genau wie Alkohol kann auch THC im Blut nachgewiesen werden. Und genau wie bei Alkohol führt nicht erst eine Wirkstoffkonzentration, die Rauscherleben bedingt, zu einer Einschränkung der kognitiven und motorischen Funktionen, die für das sichere Führen eines Fahrzeugs notwendig sind. Die Argumentation, dass regelmäßige Konsumenten auch mit höherem THC-Level gut fahren können, würde übertragen bedeuten, dass auch alkoholabhängige Menschen mit drei Promille noch fahren dürfen sollten.

Unter dem Artikel in der Washington Post finden Sie übrigens die interessante Dokumentation "A day in the Colorado marijuana black market". Die Intention, mit einer Legalisierung von Cannabis den illegalen Markt abzuschaffen, ist fehlgeschlagen. Somit stellt die Legalisierung auch keinen Schutz vor mit Streckmitteln verunreinigten Substanzen dar. Da der Anbau und die Kontrolle sauberer Produkte aufwändiger sind, wirkt sich das auf die Preise aus. Insbesondere Jugendliche greifen dann häufig wieder auf billigere Produkte vom Schwarzmarkt zurück.

Der von Ihnen genannte Artikel aus Scientific American nennt unterschiedliche Studien und Zahlen, darunter auch die, dass Colorados Jugendliche landesweit auf dem ersten Platz beim Gebrauch von Cannabis liegen.
Auch mir ist bekannt, dass es keinen simplen Automatismus von Cannabis hin zu härteren Drogen gibt. Dennoch haben Studien eindeutig belegt, dass es eine mehr oder weniger feste Reihenfolge beim Ausprobieren von Drogen gibt. Unabhängig davon sind die Gefahren des Cannabiskonsums insbesondere für Jugendliche klar belegt. Das bedeutet, auch wenn Cannabiskonsumenten nicht zu anderen Substanzen wechseln, setzen sie sich großen gesundheitlichen Risiken aus, die allein für sich genommen eine Freigabe als Freizeitdroge nicht zulassen.

Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler