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Marlene Mortler
CSU
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Frage von Matthias B. •

Frage an Marlene Mortler von Matthias B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Mortler,

angesichts dieser aktuellen Studie (und anderen bereits lange bekannten Ergebnissen)

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/alkohol-verursacht-700-000-krebsfaelle-im-jahr-studie-a-1119503.html

habe ich folgende Fragen an Sie:

· Warum weigern Sie sich als Drogenbeauftragte immer noch vehement, eine Pflicht für Warnhinweise auf Alkoholika wenigstens zu fordern?

· Warum helfen Sie mit dieser Weigerung bewusst der Alkoholindustrie?

Portrait von Marlene Mortler
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Becher,

vielen Dank für Ihre Frage vom 03.11.2016.

Auch die Bundesregierung sieht das Phänomen des missbräuchlichen Alkoholkonsums und der Alkoholabhängigkeit mit Sorge.
Wie bereits in meiner Antwort auf Ihre Anfrage vom 31.03.2016 geschildert, liegt mir die Prävention von Alkoholmissbrauch sehr am Herzen.
Ich unterstütze deshalb zahlreiche Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in denen die Gefahren und Folgen schädlichen Alkoholkonsums thematisiert werden.
Dieser umfangreiche Präventionsansatz zeigt Wirkung, wie der Rückgang des Pro-Kopf-Konsums von Alkohol in Deutschland beweist.

Natürlich müssen wir über weitere Maßnahmen nachdenken.
Europa- und weltweit sind die Definitionen für einen risikoarmen Alkoholkonsum sehr unterschiedlich. Eine EU-Richtlinie wie bei den Warnhinweisen auf Zigarettenverpackungen gibt es deshalb nicht.
Einige europäische Länder setzen Hinweise auf Alkoholprodukten ein. Angaben wie die "alcohol units" in Großbritannien wirken auf den ersten Blick als gute und übersichtliche Information für den Verbraucher. Näher betrachtet werfen diese Informationen und v.a. ihre Verwendung im Hinblick auf Empfehlungen für einen risikoarmen Konsum eine Reihe von Fragen auf.
Ob Alkohol zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt, hängt von einer ganzen Reihe von Kriterien ab, z.B. Alter, Geschlecht, gesundheitlicher Zustand, Art des Konsums etc.
Deshalb ist fraglich, ob mit einer vereinfachten Kennzeichnung die gesetzten Ziele erreicht werden können.
Studien zur Wirksamkeit der Kennzeichnung von Alkoholprodukten hinsichtlich der Reduzierung des Alkoholmissbrauchs werde ich aber prüfen und in die weitere Diskussion in Deutschland einbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Marlene Mortler