Frage an Marlene Mortler von Wolfgang A.

Sehr geehrte Frau Mortler,

als mein Interessenvertreter im Bundestag werden Sie sicherlich mitbekommen haben, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die sich gegen Glyphosat ausgesprochen haben. Dank des Umschwenkens seiten der SPD ist jetzt erst einmal verhindert worden, das die Verlängerung durch gesetzt werden konnte.

Wir haben in Deutschland das Prinzip, dass erst nachgewiesen muss, das ein Stoff unbedenklich ist, bevor es in den Verkehr kommen darf. Dies ist in den USA wohl anders. Es gibt Studien, von der Industrie (Monsanto) in Auftrag gegeben, die beweisen sollen, dass Glyphosat ungefährlich ist. Und es gibt Studien von industrieunabhängigen Laboren (WHO), die zu einem anderen Ergebnis kommen. Wobei merkwürdiger Weise die industriefreundlichen als relevant bezeichnet werden und die industriekritischen als irrelevant.

D.h. auf jeden Fall, dass Glyphosat sehr umstritten ist und die Unbedenklichkeit keinesfalls geklärt ist. Soll hier bereits ein Aufweichen unserer Standards, den USA zu liebe, statt finden?
Unser Landwirtschaftsminister hat sich ja bereits entschieden und hat keine Zweifel. Er ist aber auch ein Beauftragter der Bürger dieses Landes. Aber auch Sie.

Darum würde mich interessieren, wie Sie, als mein Interessenvertreter, das Thema Glyphosat beurteilen und ob Sie für den weiteren Einsatz stimmen werden oder dagegen. Sie wissen, dass der Einfluss Deutschlands auf diese Entscheidung in der EU so groß ist, dass man sich nicht auf die Position zurück ziehen kann, man sei zwar dagegen, aber das würde in Brüssel entschieden. Nein, denn Deutschland hat eine mächtige Stimme. Und eine Enthaltung alleine ist keine Stellungnahme sondern ein Wegducken vor der Verantwortung. Auf Ihre Antwort bin ich gespannt.