Frage an Marlene Mortler von Martin S. bezüglich Gesundheit
Werte Frau Mortler,
danke für Ihre Antwort vom 22.7.2015.
Sie sprechen belegende Studien an, ich kann diese leider nicht finden, auch nicht bei der BzGA.
Hingegen fand ich viele Studien, die Aussagen, dass diese Theorie schon seit über 20 Jahren widerlegt ist und auf hetzerische Medienberichte in den 1970er Jahren fusst, bei dem Nikotin und Alkohol ausgelassen wurde und eine künstliche Grenze gezogen wurde.
Zahlreiche Studien fanden, dass nur 2 bis 5 Prozent der Cannabiskonsumenten später bei harten Drogen landen, 95 bis 98 Prozent tun es nicht.
So wäre es ein gefährlicher Umkehrschluss, dass "fast alle Konsumenten sog. harter Drogen mit Cannabis begonnen" hätten, denn als pragmatisches Beispiel haben fast alle Konsumenten sog. "harter Drogen" Kuchen gegessen, aber nicht "fast alle" Kuchenesser landen deswegen bei "harten Drogen".
Darunter fand ich die folgenden Quellen:
- Das Bundesverfassungsgericht befand 1994 nach Einsicht der wissenschaftlichen Literatur, die These von der Einstiegsdroge werde "überwiegend abgelehnt". in BverfG 1994
- Die Studie von Prof. Dr. Dieter Kleiber die der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) in Auftrag gegeben hatte kam 1998 zu dem folgenden Schluss: "Die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, ist also nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar." in Kleiber, Soellner: "Cannabiskonsum. Entwicklungstendenzen, Konsummuster und Risiken"
- Oberstaatsanwalt Dr. Harald Körner, der Autor des maßgeblichen juristischen Kommentars zum Betäubungsmittelgesetz, schreibt dazu: "Die These vom Umsteigeeffekt des Haschisch [...] hat sich als Mythos erwiesen." Er führt aus, dass es etwa 40-mal mehr Cannabiskonsumenten als Heroinkonsumenten gibt, ein Umstieg also eher die Ausnahme denn die Regel ist. in Körner: Betäubungsmittelgesetz, 5. Aufl., Anhang C1-248
Wie erklären Sie sich das und könnten Sie ihre Quellen nennen?
mfg,