Frage an Marlene Mortler von Hans S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Fr. Mortler,

als Raucher ärgert man sich über die horrende Tabaksteuer die Maß und Ziel vermissen lässt. Uns Rauchern wird erzählt, dass wir arme Süchtige sind die der Staat vom Laster Tabak und dem angeblich noch schlimmeren Nikotin abbringen will.

Es wäre daher nett wenn Sie mir erläutern, weshalb der Staat im Falle der Zigarettensteuer weder nach Tabakmenge noch nach Nikotingehalt besteuert. Richtig, der Staat besteuert pro Stück!

Wenn weniger Tabak und weniger Nikotin gut für die Raucher wären, dann müsste der Staat doch Zigaretten nach Tabakmenge und Nikotingehalt besteuern um den Rauchern und der Tabakindustrie den Weg zu einem gesünderen Leben zu weisen.

Eine entsprechende Besteuerung würde die Industrie veranlassen neue, kleinere Zigaretten zu entwickeln, welche nur für ein paar Züge reichen. Der Raucher würde entsprechend weniger Teer und Nikotin aufnehmen. Heute ist es doch so, dass ein Raucher die sündhaft teure Zigarette in jedem Fall fertig raucht da das Geld nicht auf Bäumen wächst. Die Besteuerung nach Stückzahl ist kontraproduktiv.

Nikotinfreie oder extrem nikotinarme Zigaretten dürften entsprechend der Zielstellung gar nicht mehr besteuert werden da diese keinesfalls lasterhaft sein können und eine Sündensteuer für arme Abhängige nicht rechtfertigen.

Weshalb besteuert der Staat nicht so, dass die Steuer das angebliche Ziel der Verringerung des Tabak- und Nikotinkonsums konsquent erreicht?

Zusatzfrage: Laut ICD-10 ist jeder Raucher krank. Der ICD-10 definiert Abhängigkeit. Ein kranker Abhängiger kann jedoch gar nicht unabhängig regieren, er kann gar nicht aufhören wenn die Steuer kontinuierlich steigt.

Was berechtigt den Staat dazu kranke Abhängige, die sich nicht wehren können, die gar nicht aufhören können, finanziell überzustrapazieren? Der übliche Verweis auf Nikotinersatzprodukte hilft keinesfalls weiter, da diese um 95% Misserfolgsquote haben. Also woher nimmt der Staat das Recht, wo bleibt die Ethik?

MFG