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Marlene Mortler
CSU
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Frage von Gero K. •

Frage an Marlene Mortler von Gero K. bezüglich Gesundheit

Frau Mortler,

als Cannabispatient, der aufgrund schwerer Krankheit im Besitz einer Ausnahmegenehmigung ist, war ich die letzten Wochen von einem Lieferengpaß von Bedroca betroffen.

Auch wenn Sie nun anderes behaupten werden, muss ich Ihnen mitteilen, dass man als Patient in einer solchen Lage, möchte man seine Leiden mindern, nicht anders kann, als sich kriminell zu machen.

Nicht anders sieht es bezüglich der Mondpreise (19€ pro Gramm) aus, bei denen ich als PAtient auf über 900 Euro komme, die ich ausgeben muss, um meine monatlichen Kosten zu bezahlen.

Wie anders, Frau Mortler, sollen Patienten sich versorgen können, wenn Sie vom deutschen Staat im STich gelassen werden, das Medikament für mehr als den doppelten PReis importiert werden muss, und auch dann noch im Inland Apotheker ohnehin horrend dazuverdienen?

Wie rechtfertigen Sie Preisunterschiede für das importierte Cannabis in deutschen Apotheken, die mehr als 6 Euro betragen?

Wann, Fau MOrtler, erfahren deutsche PAtienten, welche Krankheiten in das geplante GEsetz zur Befreiung von Kosten bei der Beschaffung eingehen werden? Welche PAtienten müssen sich schon jetzt sorgen, und welche werden versorgt? Wie werden sie versorgt? Wird Cannabis kostengünstig in Deutschland angebaut werden? Von erfahrenen Botanikern und PFlanzenvermehrern, die sich schon jetzt über so geschaffene Arbeitsplätze freuen können?

Frau Mortler - ich als Patient muss mit 900€ im MOnat auskommen, die ich an Arbeitslosengeld noch bekomme. Genau diese Summe müsste ich ausgeben, um meinen Bedarf im Monat zu den konditionen zu bedienen, die von Ihnen gesetzt werden. Wie, Frau Mortler, soll ich -ohne illegal handeln zu müssen- meinen Medikamentenbedarf an Cannabis im MOnat decken?

Wann kann ich mit staatlicher Unterstützung rechnen?

Ich erbitte von Ihnen ausführliche Antworten auf meine Fragen, die ich Ihnen hiermit unverschnörkelt und diskret gestellt habe.

Als austherapierter Patient leider alleingelassen
Cannabispatient X

Portrait von Marlene Mortler
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Kohlhaas,

Das Problem von Lieferengpässen für Medizinialhanf nehme ich ernst und setze mich dafür ein, dass Patienten, die Cannabismedikamente benötigen, diese auch erhalten. Gesetzlich Krankenversicherten mit einer schwerwiegend chronischen Erkrankung soll ein Anspruch auf Versorgung mit Cannabis in Form von Blüten oder Extrakten und Arzneimittel (mit den Wirkstoffen Dronabinol oder Nabilon) eingeräumt werden.
Mit den derzeitigen Instrumenten der Preisregulierung besteht kein Einfluss auf den Herstellerabgabepreis, der der Erstattung von Medizinalhanf und des Rezepturarzneimittels Dronabinol zugrunde liegt. Der Abgabepreis dieser Produkte ist mangels Vorliegens von Studien hinreichender Evidenz weder dem Nutzenbewertungsverfahren und der anschließenden Festlegung eines Erstattungsbetrages zugänglich, noch liegen die Voraussetzungen vor, um die Ausgaben mit Hilfe eines anderen bestehenden Instruments wie z. B. des Festbetragssystems zu regulieren. Auch existiert bislang kein Wettbewerb im Markt.
Es ist aber in meinem und im Interesse von Bundesgesundheitsminister, Hermann Gröhe, schwer-chronisch kranken Patienten Cannabismedikamente besser zugänglich zu machen. Eine solche Gesetzesinitiative wird derzeit im Ministerium vorbereitet, sie soll spätestens 2016 verabschiedet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Marlene Mortler