Frage an Marlene Mortler von Martin S. bezüglich Gesundheit
Werte Frau Mortler,
es geht um das schöne Franken, ihrer Geburtsregion.
Im letzten Jahr gab es in Nürnberg, der Metropole Frankens, in Relation zur Einwohnerzahl mehr Drogentote als in jeder anderen deutschen Großstadt (6,1 pro 100.000 Einwohner).
Auch in diesem Jahr wird Nürnberg wohl wieder diesen traurigen Rekord erzielen.
Mit 23 Drogentoten bis heute liegt deren Zahl in Relation zur Einwohnerzahl (4,6 pro 100.000 Einwohner) bereits jetzt höher als in allen anderen Großstädten in Deutschland im vergangenen Jahr. In Köln waren es letztes Jahr 4,1, in Frankfurt am Main 3,9, in Hamburg 3,6 und in Berlin 3,5. (Quelle: Drogen- und Suchtbericht 2014, http://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Presse/Downloads/Drogen-_und_Suchtbericht_2014_Gesamt_WEB_07.pdf Seite 44 Abbildung 23 - 6.1 je 100.000 * 5 ergibt 30 Todefälle für 500.000 Einwohner)
Warum gibt es keine Pressemitteilung über die Drogentoten in Nürnberg darüber, wie dieses Problem innovativ angegangen werden kann, oder eine Fachtagung durchgeführt, an der führende Forscher und Praktiker zusammenkommen können, um sich über neue Wege der Hilfe auszutauschen und praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen über die Epidemiologie und beratungs- und behandlungsspezifische sowie präventionsbezogene Fragestellungen?
mit freundlichen Grüßen,
Martin Steldinger
Sehr geehrter Herr Steldinger,
Während meiner Bayern- Besuchsreise im Mai 2014 fand ich mich unter anderem auch in Nürnberg ein. Dort sprach ich mit den verschiedensten Akteuren der Drogen- und Suchthilfe. Ich erhielt eine Übersicht der gegenwärtigen und zukünftigen Projekte verschiedener Drogenhilfeeinrichtungen und bekam ausreichend Informationen, Anliegen und Forderungen mit auf den Weg. Des Weiteren sprach ich mit der Drogen- und Suchtberatung "mudra", der bayerischen Gesundheitsministerin Huml und Vertretern der Stadt Nürnberg über den Anstieg der Drogentoten unklarer Ursache. Bei dem Gespräch entwickelte sich die Idee einen "Runden Tisch" zur wirksameren Verhinderung von Drogentodesfällen einzurichten. Weitere Informationen entnehmen sie bitte folgendem Link:
http://www.drogenbeauftragte.de/presse/termine-der-drogenbeauftragten/besuchsreise-bayern.html
In der Pressemitteilung, des 21. Juli 2014, zum Nationalen Gedenktag verstorbener Drogenabhängiger, ging ich allgemein auf den Anstieg der Drogentoten in Deutschland ein und verdeutlichte die Wichtigkeit, an den gegenwärtigen Angeboten und Maßnahmen der Drogen- und Suchthilfe festzuhalten und diese zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Außerdem nahm ich an mehreren Fachgesprächen und Fachtagungen teil.
Der Besuch in Bayern, Pressemitteilungen, diverse Fachgespräche und Fachtagungen sollten eigentlich verdeutlichen, dass wir uns mit der angesprochenen Thematik auseinandersetzen und Strategien entwickeln, um uns der Sucht- und Drogenproblematik entgegen zu stellen. Zudem ist es nicht meine Aufgabe, über jedes Bundesland zur Zahl der Drogentoten ein Presseerklärung zu geben. Sehr wohl ist es meine Aufgabe diese Zahlen zu bewerten und zu hinterfragen.
Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler