Frage an Marlene Mortler von Patrick C. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Mortler,
der Hanfverband hat eine Medienkampagne für die Regulierung von Cannabis gestartet und macht neuerdings im Kino dafür Werbung. Laut einem Artikel des Spiegels werfen Sie den Verband nun vor, dass er mit den Ängsten der Menschen am Spielen sei. Ich möchte Sie bitten, diese Aussage genauer zu definieren, denn ich persönlich halte diese Spots für realitätsnah. Aufgrund der Rechtslage müssen Patienten häufig auf dem Schwarzmarkt ausweichen, aufgrund unserer Rechtslage werden harmlose Konsumenten kriminalisiert und aufgrund unserer Rechtslage haben kriminelle Organisationen überhaupt erst einen Absatzmarkt.
Weiterhin erwähnten Sie, dass innerhalb eines Jahres der Anteil der Cannabis Suchtbehandlungen von 58,4 auf 59,5 Prozent gestiegen wäre und dass eine Freigabe diesen Trend verstärken würde. Ich stelle mir die Frage, wie kann es überhaupt zu so einem Anstieg kommen, wenn Ihre Drogenpolitik doch so gut funktioniert? Widersprechen Sie sich nicht selber, wenn Sie sich weiterhin für ein Verbot aussprechen und die Folgen dieses Verbots zu einem Anstieg der Suchtbehandlungen führt?
In diesem Artikel hatten Sie sich auch über Thomas D. von den Fantastischen Vier geäußert, der sich ebenfalls für einen regulierten Markt ausspricht. Sie erinnerten daran, dass Prominente eine Vorbildfunktion hätten und dementsprechend genau darüber nachdenken sollten, wie sie sich zu diesem Thema äußern. Mich würde interessieren, ob Sie als Bundesdrogenbeauftragte glauben, von so einer Vorbildfunktion befreit zu sein? Falls nicht, wie rechtfertigen Sie dann, dass Sie über den sozialen Medien Bilder ihres Alkoholkonsums veröffentlichen? Ich bin der Meinung, dass man nicht Wasser predigen sollte, wenn man selber Wein trinkt, wie sehen Sie das?
Außerdem stelle ich mir die Frage, wie Sie überhaupt mit Ihrer Vorgeschichte unparteiisch bleiben wollen, schließlich leiten Sie ein Familienunternehmen, welches sich auf den Anbau von Hopfen spezialisiert hat?