Frage an Marlene Mortler von Ralf M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Mortler
Mit Interesse habe ich ihre Stellungnahme auf
http://www.n-tv.de/mediathek/videos/wissen/Hanfverband-startet-emotionale-Werbe-Kampagne-article14028121.html
zu dem Werbespot vom Deutschen Hanfverband zur Kenntnis genommen.
Sie äußern dort die Meinung das die von Ihnen an anderer Stelle als "Coole Jungs vom Hanfverband" bezeichneten Menschen eine Legalisierung um jeden Preis herbeiführen wollen.
Haben Sie bzw. ihre Berater sich überhaupt mal mit den Positionen des Hanfverbandes näher beschäftigt?
Mit freundlichem Gruß
Ralf Maly
Sehr geehrter Herr Maly,
vielen Dank für Ihre Mail vom 25.11.2014.
Ich habe mich kritisch mit den Positionen des Hanfverbandes zum Thema Cannabislegalisierung auseinander gesetzt.
Ich muss Ihnen jedoch erneut mitteilen, dass eine Legalisierung von Cannabis nicht geplant ist und möchte auf meine Antwort zu Ihrer Frage vom 01.08.2014 hinweisen.
Auch neuere Studien haben Cannabis nicht als unbedenklich bewertet, vielmehr wird auf eine Reihe akuter und langfristiger Risiken des Cannabiskonsums hingewiesen. Die Gefährlichkeit des Cannabiskonsums wird in den letzten Jahren sogar eher höher eingeschätzt als früher. Die Gesundheitsgefahren des Cannabismissbrauchs gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden sind medizinisch erwiesen. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass bei den ambulanten Drogenberatungsstellen der Anteil von Klienten zunimmt, die wegen eines Cannabisproblems in die Behandlung kommen. Es sind zur Zeit mehr als 35% derjenigen, die wegen Drogenproblemen ambulant behandelt werden. Bei den Personen, die das erste Mal in Suchtbehandlung sind, liegt der Anteil der Cannabisfälle bei 58%.
Meine Auffassung als Drogenbeauftragte der Bundesregierung ist es, die Gesundheit der Bürger, vor allem junger Menschen, zu schützen und zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen
Marlene Mortler
Weitere Fragen an Marlene Mortler
(...) Wir sehen am Beispiel Colorado, dass der Schwarzmarkt auch nach der Legalisierung von Cannabis weiter blüht. Da der kontrollierte Anbau auch mit höheren Verkaufspreisen einhergeht, nutzen viele Konsumenten weiterhin die billigere Alternative. (...)
(...) In der Diskussion über den legalen Anbau und Verkauf von Cannabis zum Freizeitgebrauch werden entstehende Arbeitsplätze und Steuereinnahmen als Argumente für die Legalisierung angeführt. (...)
(...) Cannabiskonsum ist in Deutschland nicht strafbar und somit auch kein Grund für Strafverfolgung. Zudem hat der Gesetzgeber mit § 31a des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) die Möglichkeit geschaffen, beim Besitz "geringer Mengen" zum Eigenkonsum unter bestimmten Umständen von Strafe abzusehen. (...)
Sehr geehrter Herr W.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 08. Oktober diesen Jahres über die Plattform abgeordnetenwatch.de.