Frage an Marlene Mortler von Hannes S. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Mortler,
Die DRUID(Driving Under Influence of Drugs, Alcohol and Medicines)-Studie der EU sollten Sie als Drogenbeauftragte der Bundesregierung in und auswendig kennen.
Zitat aus dem Kapitel "Schlussfolgerungen - Alkohol"
"Somit ist Alkohol im Straßenverkehr nach wie vor diejenige psychoaktive Substanz, von der die meisten Gefahren ausgehen.
Zitat aus dem Kapitel "Schlussfolgerungen - Illegale Drogen"
"(...) Maßnahmen gegen Drogen am Steuer sollten Fahrer-Charakteristiken berücksichtigen und zielgruppenspezifisch sein. (...) Risiko-Grenzwerte ließen sich nur für THC (also nicht dessen Abbauprodukte) formulieren (...) Somit scheint THC viel weniger beeinträchtigend und riskant zu sein als die meisten anderen untersuchten Stoffe (...)"
Wie stehen Sie als Drogenbeauftragte der Bundesregierung dazu, dass Millionen von Cannabis-Rauchern in Deutschland heute Angst um Ihren Führerschein haben müssen, selbst wenn sie seit Tagen nicht konsumiert haben, weil Sie bei Verkehrskontrollen nicht auf THC sondern dessen Abbauprodukte mit viel zu niedrigen Grenzwerten getestet werden. Die meisten dieser Menschen haben noch nie in Ihrem Leben einen Unfall gehabt oder sind vorbestraft. Dieser Zustand ist in unserer modernen, wissenschaftlich orientierten Welt nicht weiter hinnehmbar. Hier findet eine Kriminalisierung einer kompletten Bevölkerungsgruppe statt.
Warum muss ich mich in einer aufgeklärten modernen Welt im Jahr 2014 noch fürchten, dass ich Führerschein, Beruf und Ansehen in der Gesellschaft verliere, weil ich statt auf das Oktoberfest zu gehen am Samstag Abend lieber in vertrauter Runde zu Hause einen Joint rauche? Es ist höchste Zeit, dass Sie und Ihre Kollegen sich auf den neuesten Stand der Wissenschaft bringen - nehmen Sie sich ein Beispiel an den USA oder Uruguay, oder meinetwegen auch an Portugal, Spanien, Belgien, den Niederlanden und Tschechienund machen Sie endlich Schluss mit dem Irrsinn in diesem Land.
Ihr Hannes Strohkopp