Sehr geehrter Herr Reichel, ich würde gern von Ihnen wissen, was Ihr Plan für eine erfolgreiche Integration von Zuwanderern im Raum Dresden ist.
Sehr geehrter Herr Reichel, ich hatte vor einiger Zeit ihre "Klartext-Bürgersprechstunde" zum Thema Migration verfolgt und mit ist dabei sehr aufgestoßen, dass innerhalb der einstündigen Veranstaltung ein Bundespolizist etwa dreiviertel der Zeit mit bunten Folien über Frontex (quasi eine Migrationsabwehrinstitution) referieren durfte, jedoch praktische Fragen, wie Flüchtlinge im Raum Dresden unterstützt werden können, überhaupt nicht thematisiert wurden. Ein Lichtblick innerhalb der Veranstaltung war der telefonische Beitrag einer Lehrerin aus Dresden-Reick. Mich macht es sprachlos, wie eine Partei, die sich an ein christliches Menschenbild gebunden fühlt, sich derart auf die Abwehr von Migration fokussiert und Menschen Ihrem Schicksal überlässt.
Mit freundlichen Grüßen
Friedemann Queisser
Sehr geehrter Herr Q.,
besten Dank für Ihre Frage. Gerade um ein Gleichgewicht in den Themen in der natürlich zu kurzen Stunde zu erreichen, lud ich auch Anne Heimann ein, einen Beitrag zu machen.
Nun zu Ihrer Frage: Die erfolgreiche Integration von Zuwanderern basiert auf sprachlicher Integration und Integration in den Arbeitsmarkt; vorausgesetzt ist natürlich Integrationsbereitschaft. Hier sehe ich eine erhebliche Anforderung gerade auch bei Jobcentern und Arbeitsagentur. Eine Vermischung von Asyl, Gewährung von Schutz und von Fachkräftezuwanderung lehne ich zwar grundsätzlich ab. Für die bis heute aufgelaufenen Fälle bin ich aber für eine großzügige Lösung in der Gewährung eines Aufenthaltstitels, der auch den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnet. Für die Zukunft muss das über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz laufen. Wesentlich ist auch, dass Arbeitgeber mit gutem Beispiel voran gehen, wie auch in dem Verein "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen".