Frage an Markus Löning von David K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Löning ,
nach dem Amoklauf in Winnenden ist viel darüber diskutiert worden, dieses Recht zu verschärfen, mit der Intention damit weitere derartige Taten zu verhindern. Ebenso sollen sog. "Killerspiele",sowie "Jagdspiele" verboten werden, um die Bevölkerung vor solchen Taten zu schützen
Wie stehen Sie zu diesem Thema? Ich bitte um Ihre Antwort, da dieser Punkt für mich ein Entscheidendes Kriterium bei der Abgabe meiner Stimme bei der kommenden Bundestagswahl darstellt.
Mit freundlichen Grüßen
D. Kolodziej
Sehr geehrter Herr Kolodziej,
die Planung der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD zum Verbot von Kampfspielen wie Paintball lehne ich als Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion ab.
Schon jetzt ist das Spiel in der Öffentlichkeit untersagt und die ´Markierer´ können nur von Volljährigen erworben werden. Ein ursächlicher Zusammenhang derartiger Spiele mit dem Anlass des Verbots, nämlich Amokläufen wie jüngst etwa dem von Winnenden, ist bisher nicht nachgewiesen worden.
Ein solches Verbot wäre wieder einmal ein Paradebeispiel für wirkungslose Symbolpolitik, wie sie bei CDU/CSU und SPD leider an der Tagesordnung ist. Statt die eigentlichen Ursachen von Gewaltkriminalität anzugehen, werden Nebenschauplätze eröffnet, die vom Versagen der Koalition bei der Bekämpfung der eigentlichen Probleme ablenken sollen.
Statt solcher Ablenkungsmanöver muss Gewalt- und Kriminalprävention einen höheren Stellenwert bekommen. Es muss früher und sensibler wahrgenommen werden, wenn Kinder, Schüler oder Freunde sich absondern oder Probleme mit sich tragen. Das Entgegenwirken von Vereinzelungs- und Isolationstendenzen bei insbesondere jungen Menschen ist eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung, auch und gerade vor Ort.
Wer ernsthaft glaubt, dass Spiele wie Paintball ursächlich für Gewalttätigkeit und Aggressivität sind, der müsste auch olympische Sportarten wie Fechten und Boxen, aber auch Völkerball verbieten.
Die FDP steht für eine solche Scheinpolitik nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass die Bundestagswahl am 27. September dazu führt, dass die FDP in einer Regierungskoalition die fehlgeleitete Verbotspolitik der Regierung verhindern und ihre sachorientierte Position durchsetzen kann.
Mit freundlichem Gruß
Markus Löning MdB