In 2022 sind die Ziele beim Wohnungsbau um 25 % verfehlt worden. Warum ist das so und welche Maßnahmen ergreifen Sie um das zukünftig zu verbessern
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Wohnungsbau.
Im vergangenen Jahr sind knapp 2.000 Wohnungen mehr gebaut worden als im Jahr davor. Das entspricht einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Bei den Zweifamilienhäusern gab es ein Plus von rund 14 Prozent und im mehrgeschossigen Wohnungsbau von 1,5 Prozent. Damit stieg die Zahl fertiggestellter Wohnungen nach einem Rückgang im Jahr 2021 wieder leicht. Mit 295.300 bezugsfähigen Wohnungen wurden 2022 25 Prozent weniger gebaut als das angepeilten Ziel von 400.000 Neubauwohnungen.
Das lag vor allem an Materialengpässen und am Fachkräftemangel. Für dieses Jahr besteht das Risiko, dass die gestiegenen Zinsen die Anzahl von Bauprojekten ausbremsen könnte. Hierbei wird ein neues Förderprogramm helfen. Ab Mitte des Jahres sollen Haushalte mit einem Einkommen von höchstens 60.000 Euro von der Förderbank KfW zinsvergünstigte Kredite erhalten. Die Kreditsumme soll zwischen 140.000 und 240.000 Euro liegen.
Die Rekordzahl erloschener Baugenehmigungen und die verlängerte Abwicklungsdauer von Genehmigung bis Fertigstellung bereiten uns ebenfalls Sorgen. Diese schwierigeren Rahmenbedingungen packen wir als SPD-Bundestagsfraktion an, indem wir entbürokratisieren, digitalisieren und Planungen beschleunigen. Wir müssen die Nachfrage am Bau über Förderung ankurbeln und sie stabil halten.
Wir halten auch weiterhin an unserem Vorhaben fest, jedes Jahr 400.000 Wohnungen zu errichten und mehr bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Hümpfer