Frage an Markus Egg von Alex R. bezüglich Umwelt
Um die Energiewende zu verwirklichen ist der bürgernahe dezentrale Ansatz gegenüber dem zentralistischen Ansatz effektiver, preiswerter, schneller und leichter umsetzbar. Werden Sie die Förderung von Photovoltaik in Bürgerhand und die Förderung der dezentralen Energiespeicherung fortsetzen und ausbauen? Geben Sie der Förderung verbrauchsnaher Onshore-Windkraftanlagen den Vorzug gegenüber Offshore-Windparks, die unnötig lange Stromautobahnen nötig machen würden?
Sehr geehrter Herr Rosen,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich stimme Ihnen zu, daß eine Energiewende letztlich nur umgesetzt werden kann, wenn intelligente Methoden zur Speicherung des so gewonnenen Stroms umgesetzt werden. Dezentrale Solarstromspeicher können hier einen sehr wichtigen Beitrag leisten und sollten daher unbedingt weiter gefördert werden, dafür würde ich mich einsetzen.
Auch für Großanlagen stellt sich die Frage nach der Speicherung dringend, damit ließen sich die von Ihnen angesprochenen „Stromautobahnen“ zumindest teilweise vermeiden, weil man den überschüssigen Strom aus Offshore-Windparks nicht unmittelbar zum sofortigen Verbrauch weiterleiten müßte. Dies würde das Problem der äußerst unregelmäßigen Einspeisung alternativ gewonnenen Stroms in die Energienetze deutlich verringern.
Eine verbrauchsnahe Stromerzeugung in "Onshore"-Anlagen hat offensichtliche Vorteile gegenüber einer Erzeugung in weiter Entfernung, allerdings droht bei dieser Vorgehensweise eine Zersiedelung der Landschaft durch verbrauchsnahe Windparks o.ä. Man wird daher in vielen Fällen nicht um eine Einzelfallentscheidung unter sorgfältiger Abwägung beider Aspekte herumkommen.
Lassen Sie mich aber noch einen Gesichtspunkt erwähnen, der mir ebenfalls sehr am Herzen liegt: Die Energiewende darf nicht zu einem sozial nicht verträglichen Anstieg der Energiepreise und (durch die Subventionen) zu einer Umverteilung von Mietern zu Haus- und Grundbesitzern führen.
Mit freundlichen Grüßen, Markus Egg.