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Marion Walsmann
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Frage von Dorle L. •

Frage an Marion Walsmann von Dorle L. bezüglich Familie

Die wenigsten Kinder wachsen heute in „intakten“ Familien auf.
Trennung und Scheidung sind alltäglich.
Das Familienrecht kümmert sich bei Trennung und Scheidung praktisch mehr um finanzielle Belange der Erwachsenen, als um das Wohl der beteiligten Kinder.
Dazu, was es für psychosozial katastrophale Folgen es hat, wenn Kindern von Familienmitgliedern getrennt werden, zu denen sie eine echte Bindung aufgebaut hatten, gibt es in den letzten Jahren unzählige wissenschaftliche Studien. Psychische Auffälligkeiten von immer mehr Kindern (zukünftigen Erwachsenen!) belegen sie leider täglich!
Bindungsabbrüche gehören zu den schwersten Risiken in der Kindlichen Entwicklung.
Ich habe als Oma einen solchen Umgangsprozess leider durch den Tot meines Sohnes selbst mitgemacht. 2 Jahre ging er! Die gegenwärtigen Gepflogenheiten sind einfach eine Katastrophe. Die einzigen Gewinner sind Gutachter und Anwälte. Dabei gibt es das Cochemer Modell, welches das Kind in den Mittelpunkt stellt und lösungsorientiert herangeht. Es wird in Thüringen in Gotha und Jena praktiziert. Warum nicht überall? An den Gestzen liegt es nicht. Antworten sie bitte nicht mit der "Richterlichen Unabhängigkeit". Den Richtern werden auch in andern Angelegenheiten Empfehlungen gegeben ( z. B. das die Prozesskostenhilfe sparsamer zu genehmigen ist ...). Mir ist bekannt, dass es ein neues Verfahrensrecht gibt. Aber auch das wird nichts ändern an der Einstellung der Richter - wenn die Mutter nicht will geht es eben nicht.
Werden sie sich, falls sie wieder gewählt werden mit diesem Problem beschäftigen? Weshalb haben sie es bisher nicht getan? Wieso geht die CDU in allen Entscheidungen Kinder betreffend von der immer mehr realitätsfernen Voraussetzung "heile Familie" aus?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Liedke,

das Cochemer Modell zielt darauf ab, im Interesse des Kindes eine stärkere interdisziplinäre Vernetzung der beteiligten Berufsgruppen aufzubauen. Eltern sollen über Beratung dazu motiviert werden, sich selbst auf alltagstaugliche Umgangsregelungen zu einigen. „Richter, Fachanwälte, Mitarbeiter von Jugendämtern und Familienberatungsstellen, Psychologen – jeder Berufsstand kann in speziellen Arbeitskreisen vom anderen lernen, wie der Kontakt der Kinder zu beiden Eltern erhalten bleibt.

Das Cochemer Modell ist gesetzlich nicht geregelt. Allerdings basieren Verfahren in Umgangs- und Sorgerechtsangelegenheiten auf dem Gesetz über die Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeiten, welches den Familienrichtern große Freiheit bei der Gestaltung des Verfahrensablaufs lässt.

Mir liegt viel daran, das Cochemer Modell möglichst flächendeckend in Thüringen bekannt zu machen. Hieran arbeiten wir bereits erfolgreich seit langem. Ich unterstütze die Gerichte und motiviere die beteiligten Stellen sich dieses Modells, zum Wohle der Kinder, anzunehmen. Ende dieses Jahres wird wieder eine Fortbildungsveranstaltung unter der Federführung des Thüringer Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit zu diesem Thema durchgeführt. Ziel ist es, die Berufsgruppen im Sinne des Cochemer Modells enger miteinander zu vernetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Marion Walsmann

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