Frage an Marion Caspers-Merk von Bernd B. bezüglich Senioren
Sehr geehrte Frau Caspers- Merk,
ich gehöre als Jahrgang 1944 mittlerweile zur älteren Generation.Ich war immer ein politischer Mensch, auch aktiv...in den 80ern, allerdings nicht für die SPD.Aber was derzeit in der SPD abgeht bringt mich auf die Palme. Wie kann mann eine Gegekandidatin zum noch amtierenden, souveränen Horst Köhler aufstellen, zumal dieser von 80% der Bundesbürger hochgeschätzt wird?? Die SPD ist in einer Regierungskoalition und nicht in der Opposition derzeit!!! Da heisst für eine SPD mit klarem Verstand, dass man sich einer nationalen Notwendigkeit (--als Bündnispartner-) unterwirft und einem solch grossartigen Bundespräsidenten mehrheitlich die Unterstützung gibt für eine weitere Amtszeit! Das würde der SPD verhelfen zum verbeserten Ansehen! So wird die Bundestagswahl zum Deaster ersten Ranges für ihre SPD.
Freundliche Grüße
Bernd Bacher
Sehr geehrter Herr Bacher,
verstehe ich Sie richtig? Sie möchten der SPD – und anderen Parteien – das Recht absprechen, für die Wahl des höchsten Amtes im Staat eine eigene Kandidatin aufzustellen?
Die Kandidatur von Gesine Schwan ist ein normaler demokratischer Vorgang. Man kann nicht einerseits Politikverdrossenheit beklagen, andererseits jedoch eine bedeutende Wahl zur bloßen Formalität herabstufen, indem man auf eine aussichtsreiche Gegenkandidatin verzichtet. Ich erwarte, dass unsere Entscheidung ebenso akzeptiert wird, wie die SPD akzeptiert hat, dass sich CDU, CSU und FDP auf Horst Köhler verständigt haben.
Und ich bin stolz auf die Entscheidung meiner Partei. Gesine Schwan ist eine erstklassige Wahl. Sie ist eine brillante Denkerin und erfolgreiche Universitätspräsidentin. Im Vorfeld der letzten Wahl des Bundespräsidenten hat sie bewiesen, dass sie mit ihrer charismatischen Art die Menschen für sich einnehmen kann. Auch heute versteckt sie sich nicht, sondern geht souverän, der Würde des angestrebten Amtes angemessen, in die Diskussion.
Ich frage Sie daher: Wenn zwei angesehene Persönlichkeiten für das höchste Amt im Staate kandidieren, ist das für Deutschland und für das Amt dann von Nachteil? Meine Antwort ist klar: Deutschland und unsere demokratische Kultur werden davon profitieren.
Mit freundlichen Grüßen
Marion Caspers-Merk, MdB