Frage an Mario Ertel von Georg Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Ertel,
welche Erfahrungen haben Sie als Kandidat im bayerischen Wahlkampf gemacht?
Fahnden Sie den Wahlkampf fair?
Mit freundlichen Grüßen
Georg Zenker
Sehr geehrter Herr Zenker,
ich habe den Wahlkampf in der Hinsicht als fair erlebt, dass ich als Kandidat keine Beleidigungen, Attacken unter der Gürtellinie oder falsche Behauptungen erleiden musste.
Allerdings wird der Wahlkampf mit extrem ungleichen "Waffen" geführt. Während die großen und etablierten Parteien auf Unsummen an finanziellen Mitteln zurückgreifen können und mit einer übergebührliche Medienpräsenz gesegnet sind, müssen wir kleinen mit vergleichsweise extrem bescheidenen Mitteln arbeiten und oft wird uns auch die Möglichkeit vorenthalten, unser durchaus gutes politisches Programm angemessen präsentieren zu können. Ein kleines Beispiel: Zu Podiumsdiskussionen hier in der Region wurde ich als Vertreter einer kleinere Partei nicht eingeladen - die Mitbewerber der großen und etablierten Parteien jedoch schon. Sie konnten sich den Menschen in der Region also sowohl als Person wie auch mit ihrem politischem Programm vorstellen. Ich hatte diese Gelegenheit nicht und somit auch keine Chance aus dem Schattendasein etwas herauszukommen, was sicher gelungen wäre, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte unsere Ansätze den Menschen dazulegen. Denn im persönlichen Gespräch mit Menschen auf der Straße habe ich sehr wohl ein großes Interesse und eine große Offenheit gespürt im Blick auf die Politik für die ich einstehe.
In dieser Hinsicht war der Wahlkampf sicher nicht fair. Aber das wird mich und die ödp sicher nicht davon abhalten, auch weiterhin für unsere Anliegen einzutreten und da, wo sich Möglichkeiten bieten Menschen auf politische Alternativen aufmerksam zu machen.
Mit freundlichen Grüßen,
Mario Ertel