Frage an Mario Czaja von Frederic M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Czaja,
der Presse habe ich entnommen, dass Sie sich sehr für den 10-Minutentakt der Tram in Mahlsdorf engagiert haben. Das finde ich erstmal gut, aber: Wird dadurch nicht der Autoverkehr in die umgehenden Straßen geführt? Der Verkehrssenator Gaisel hatte in einem Vortrag gesagt, dass er den Hultschiner Damm dafür umleiten will. Wird diese neue Streckenführung nicht durch das Siedlungsgebiet gehen?
Sehr geehrte Herr M.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Seit 2014 wurde der 10-Minutentakt entlang der TRAM-Linie 62 zwischen Köpenick und dem S-Bahnhof Mahlsdorf ausgeweitet. Der erste Schritt war ein kürzerer Takt zwischen den Haltestellen Wendenschloß und Mahlsdorf-Süd. Anfang dieses Jahres wurde dann zwischen den Haltestellen Mahlsdorf-Süd und Rahnsdorfer Straße durch die Verlängerung der TRAM-Linie 63 von Adlershof bis zur Rahnsdorfer Straße ebenfalls ein 10-Minutentakt sichergestellt.
Damit bleibt ein noch ein kleiner Bereich zwischen der Rahnsdorfer Straße und dem S-Bahnhof Mahlsdorf ohne 10-Minuten-Takt. Dieser ist aber gleichzeitig der wichtigste Abschnitt, um eine direkte Verbindung des ÖPNV zwischen dem S-Bahnhof Mahlsdorf und dem S-Bahnhof Köpenick zu ermöglichen.
Die SPD-geführte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hält eine durchgängige Umsetzung des 10-Minutentaktes nur mit Hilfe des Baus des sogenannten „Neuen Hultschiner Damms" für möglich. Das sehe ich anders. Durch die damit verbundene Umleitung des PKW-Verkehrs durch die Straße „An der Schule“ in die Pestalozzistraße und von dort wieder auf die Hönower Straße gäbe es nur Nachteile. Ein hoher Durchgangsverkehr vor der Friedrich-Schiller-Grundschule und unserem neuen Oberschulstandort sowie eine zusätzliche Belastung der Anwohner im Musikerviertel wäre die Folge. Es wäre zudem keine Lösung des verkehrstechnischen Nadelöhrs rund um das Ortsteilzentrum S-Bahnhof Mahlsdorf.
Die BVG sieht das genauso und plant daher auch bereits an einer anderen Lösung. Hierfür soll eine zusätzliche Ausweichstelle an der Hönower Straße Ecke B1/B5 geschaffen werden. Auf diesem Weg könnte ein verlässlicher Takt ermöglicht werden. Eine Verlegung der Straßenbahnendhaltestelle unter die Bahnhofsbrücke wird eine weitere sinnvolle Ergänzung bestehender Maßnahmen. Das damit freiwerdende Grundstück der TRAM-Wendeschleife könnte künftig als P+R-Parkplatz genutzt werden und würde die Parksituation, auch in Hinblick auf den geplanten Regionalbahnhalt, verbessern.
Eine wirksame Entlastung unseres Ortsteilzentrums auch vom Individualverkehr könnten wir erreichen, wenn eine zusätzliche Nord- Süd Verbindung entstehen würde. Diese könnte zwischen der Dahlwitzer Straße und der B1 realisiert werden. Aktuell laufen dazu die Gespräche mit den Brandenburger Nachbargemeinden.
Mehr Informationen finden Sie auf meiner Homepage unter: http://www.mario-czaja.de/meine-positionen/tram/
Mit freundlichen Grüßen
Mario Czaja