Frage an Mario Czaja von Ronny G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gedamke,

ich verstehe, dass Sie sich als Schornsteinsteinfeger Sorgen um die Zukunft machen. Ihrer zweiten Berufsangabe im Absender entnehme ich jedoch, dass Sie intensiv über die weitere Entwicklung und andere Handlungsfelder nachgedacht haben. Die Diskussion zur Reform des Schornsteinfegerwesens ist noch in vollem Gange und dabei ist es sicher auch sinnvoll, die hohen Feuersicherheits- und Umweltschutzstandards in Deutschland positiv zu bewerten.

Fest steht jedoch, dass das deutsche Schornsteinfegerwesen reformiert werden muss, auch wegen des Vertragsverletzungsverfahrens, das die EU gegen die Bundesrepublik eingeleitet hat. Die EU-Kommission hält das Schornsteinfegermonopol bei der Überwachung von Hausfeuerungsanlagen für rechtswidrig. Das Verbraucherministerium und mit ihm zahlreiche Bürger, Initiativen und die Inhaber von vielen Heizungsinstallationsbetrieben wollen es abschaffen, um Kosten und Bürokratie zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Ich teile diese Auffassung! Die sicherlich notwendige Reform darf natürlich nicht dazu führen, dass unsere Heizungsanlagen und die Sicherheit Schaden nehmen. Aber ich bin mir sicher, dass die Interessenverbände der Schornsteinfeger durch ihre Mitsprache ebenso dafür sorgen werden, wie die Verbraucherschutzverbände und Versicherungsunternehmen.

In unserem Bezirk Marzahn-Hellersdorf höre ich leider immer wieder von ungerechtfertigten un fachlich nicht notwendigen Kehrungen. Ich glaube, dass sich auch in Ihrem Interesse viel an dem bisherigen Monopol ändern muss und der Sach- und Fachverstand der Grundstücksbesitzer einen größeren Einfluß erhält.

Mit freundlichen Grüßen

Mario Czaja