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Frage von Lars E. •

Frage an Marianne Linke von Lars E. bezüglich Gesundheit

Vorweggestellt:
z. Zt. verfüge ich über keinen eigenen PC und nutze, als Arbeitssuchender MV`er im Rheinland, ein öffentliches Internet-Cafe. Ich denke aber, es kommt auch auf die Fragen an und nicht darauf, ob jemand eine eigene E-Mail Adresse hat.

Zur Sache:

Verehrte Frau Ministerin Dr. Linke,

Eingriffe in die Gesundheit und die Natur in MV gehen mich persönlich an!

Ihre Ausführungen zur Gentechnik im allgemeinen und zum Versuchsstandort 19205 Schönfeld im besonderen haben mich wirklich nicht überzeugt.

Sie schreiben von "kleinen Freisetzungsflächen" im Versuchsstadium". Nach meiner eigenen Recherche wurden aber alleine 55 ha (550.000 m2) in Mühlen Eichsen nachgemeldet; der Gesamtumfang dürfte bei ca. 1.500.000 m2 GVO bepflanzter Versuchsfläche im Freiland liegen.
GVO, die im Rahmen von Freisetzungsversuchen ausgebracht werden, dürfen weder als Lebensmittel noch als Futtermittel verwendet oder zu solchen weiterverarbeitet werden (siehe: BVL - Freisetzungen).

Warum haben Sie, als verantwortliche Ministerin, eine Fläche von ca. 1.500.000 m2 in Mühlen Eichsen gentechnisch verseuchen lassen, wenn doch nach Ihrer Aussage eine "kleine Freisetzungsfläche" auch zum Versuch bestimmt gereicht hätte?

Wird die Raps Ernte aus Ihrem genehmigten Versuchsstandort 19205 Schönfeld/Mühlen Eichsen tatsächlich nicht als Lebensmittel oder Futtermittel verwendet? Warum dann aber diese riesige Fläche?
Vielleicht Rapsöl für den Export in arme Länder?

Was passiert mit dieser Ernte, unter Ihrer Aufsicht, wirklich? Bitte ermitteln und benennen Sie die Fakten, Frau Ministerin Dr. Linke. Sie tragen die volle Verantwortung für diesen (und andere) Freisetzungsversuch(e) "auf so relativ kleiner Freisetzungsfläche". Das war einmal unberührte Natur, bevor Sie die Freisetzung von GVO billigten!

Welche Großkonzerne sind neben AgrEvo noch in MV im Gen-Saatgutgeschäft erfolgreich aktiv?

Gruß!
Lars Ewald (z. Zt. in Troisdorf bei Bonn am Rhein)

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Ewald

vielen Dank, dass Sie sich über Kandidatenwatch an mich gewandt haben.

Nach meinen Nachforschungen entsprechen Ihre Aussagen über den Anbau von gentechnisch verändertem Raps am Standort Schönfeld/Mühlen Eichsen nicht den Tatsachen.

Zwischen 1999 und 2001 wurde dort gentechnisch veränderter Raps in folgenden Mengen ausgesät:

1999 7,28 ha Nachbeobachtung bis 2002
2000 6,4 ha Nachbeobachtung bis 2003
2001 2,5 ha Nachbeobachtung bis 2004

Die Ernte in allen Jahren und an allen Aussaatflächen wurde nachweisbar vernichtet („Inaktivierung“). Zusätzlich wurde im Jahr 2002 der Raps auf einem Zwischenstreifen zwischen normalem Raps und gentechnisch verändertem Raps sicherheitshalber geerntet und in einer Ölmühle zu Biodiesel verarbeitet. Die Ölmühle hat eine Erklärung abgegeben, dass dort nur eine Verwendung zu technischem Öl erfolgt ist.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Marianne Linke