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Frage von Holger L. •

Frage an Marianne Linke von Holger L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Dr. Linke,

warum weichen Sie den Fragen von Herrn Winsek aus?

(Schülertourismus, Stundenausfall und Schulschließungen; Kürzungen des Hauhaltes für Bildung; Bereitstellung der finanziellen Mittel zur qualitativen Ausgestaltung des Unterrichts)

Mit freundlichen Grüßen

H. Läufer

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Läufer,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Schulen, das mir sehr am Herzen liegt.

Kindergärten, Schulen öffnen für die Kinder Tore in die Welt. Wir wollen nicht, das es Kinder und Jugendliche gibt, denen diese Tore verschlossen bleiben. Wir wissen, das es unter allen europäischen Staaten nur einen gibt, in dem es einen engen sozialen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Kinder und ihrem Bildungsstand – das ist Deutschland. Die verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik aller bisherigen Bundesregierungen hat auch in M-V einen hohen Stand der Arbeitslosigkeit manifestiert und zudem ein antiquiertes Bildungssystem im Osten eingeführt.

Das müssen wir im Interesse der Perspektive der Kinder und Jugendlichen ändern.

Die jetzige Regierungskoalition von SPD und Linkspartei.PDS hat deshalb zielgerichtet Schritte unternommen für eine Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu zähle ich
- die verbindliche Einführung vorschulischer Bildung in den Kitas,
- die Einführung der Regionalen Schule,
- die schrittweise Aufstockung der Stundentafeln,
- die Rückkehr zum Abitur nach 12 Schuljahren und
- das längere gemeinsame Lernen jetzt bis zur Klasse 6 und mit uns künftig bis zur 8. Klasse.

Das Land unterstützt, wie ich schon erwähnte, mehr Selbständigkeit der Schulen und begrüße die Schaffung von Ganztagsschulen, die den Schülern zusätzliche Angebote u.a. im Freizeitbereich erschließen.
Ich verweise auch hier nochmals auf die Landesinitiative zur Gründung von Schülerfirmen, die auch auf Rügen Resonanz findet.
Ich weiß, jede Schulschließung ist für alle Betroffenen, also Schüler, Eltern, die Lehrer, aber auch die Kommunen ein Problem. Die Entwicklung der Schülerzahlen, erlaubt aber nicht den Erhalt aller Schulstandorte.
Landrätin Kerstin Kassner engagiert sich als Verantwortliche für ein Schulentwicklungskonzept gemeinsam mit den Bürgermeistern und allen Verantwortlichen vor Ort sehr, alle Möglichkeiten zum Erhalt eines Schulstandortes zu nutzen, denn Schule ist in jeder Gemeinde wie der Kindergarten auch Leben, kulturelles Leben Dieses Vorgehen halte ich angesichts der besonderen Situation, die gerade die Insellage Rügens mit sich bringt, für den richtigen Weg.

Für die Zumutbarkeit von Schulwegezeiten gibt es im Land klare Regelungen. Es sollte gemeinsames Anliegen von Eltern, den Verantwortlichen in den Kreisen, den Schulen und den beauftragten Beförderungsbetrieben sein, dafür zu sorgen, dass diese auch für jedes Kind und jeden Jugendlichen eingehalten werden. Regelungsbedarf sehe ich für eine Definition der Wegezeiten für die Gymnasien.
In diesem Zusammenhang erwähne ich auch nochmals, dass es auf Rügen eben noch Zuschüsse zu den Beförderungskosten für die gymnasiale Oberstufe gibt. Ich würde es sehr begrüßen, wenn alle Kreistagsmitglieder sich künftig weiter dazu bekennen würden, wird damit doch ein Beitrag zur sozialen Chancengleichheit geleistet.

Das Thema Schulen wird uns wegen seiner Wichtigkeit noch lange beschäftigen.. Ich bin gern bereit, mit Ihnen und dem Elternrat Ihre Fragen und Vorstellungen zu diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marianne Linke