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Marianne Engeser
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Frage von Christof W. •

Frage an Marianne Engeser von Christof W. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Engeser,

wenn Sie gewählt werden, setzen Sie sich dann für die individuelle Kennzeichnung von PolizistInnen wie dies in sechs Bundesländern in Deutschland schon existiert ein sowie für eine Polizei-unabhängige Institution, die bei Straftaten ermittelt, in denen PolizistInnen in welcher Weise auch immer involviert sind? Letzteres gibt es z.B. in England und wäre z.B. im Fall Kiesewetter oder Harry Wörtz und vielen anderen Fällen der Vergangenheit m.E. hilfreich gewesen.

Viele Grüße,
C. W.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Weisenbach,

vielen Dank für Ihre Fragen!

Das Thema "Kennzeichnungspflicht" hat in dieser Legislaturperiode zu intensiven Diskussionen geführt. Ich finde es bemerkenswert, dass in Baden-Württemberg kein einziger Fall bekannt ist, in dem nach einem Fehlverhalten eines Polizeibeamten dieser nicht ausfindig gemacht werden konnte. Eine Kennzeichnungspflicht kann also sachlich überhaupt keinen Mehrwert bringen. Hingegen eröffnet sie die Möglichkeit, leichter als bisher Polizeibeamten fälschlich zu beschuldigen. Eine Maßnahme, die sowohl Beamten als auch Bürger schützen kann, ist die Einführung der sogenannten Körperkameras, die Beamten auf der Schulter tragen. Mittels ihrer Aufzeichnungen können Situationen im Nachhinein zweifelsfrei beurteilt werden. Deren Anschaffung für die Polizistinnen und Polizisten in Baden-Württemberg, die nun beschlossen wurde, unterstütze ich ausdrücklich.

Die "polizeiunabhängige" Institution, die Sie ansprechen, existiert bereits in Form der Staatsanwaltschaft. Deutschland hat eines der besten und unabhängigsten Justizsysteme der Welt. Dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch solche Forderungen faktisch das Misstrauen auszusprechen, halte ich nicht für angebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marianne Engeser MdL