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Marianne Burkert-Eulitz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Karsten M. •

Frage an Marianne Burkert-Eulitz von Karsten M. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo Frau Burkert-Eulitz,
glücklicherweise habe ich noch einen Arbeitsplatz. Vom Gehalt kann ich mir monatlich eine kleine Summe zurücklegen. Statt aufs Postsparbuch, zahle ich die 40 Euro in einen Aktienfonds ein, um im Alter einmal davon profitieren zu können. Als ich kürzlich beiläufig am Arbeitsplatz diesen Aktienfonds erwähnte, wurde ich als "Heuschrecke", "Ackermann", "Abzocker" beschimpft und werde seitdem gemobbt. Ursache dafür sind mangelnde Finanzkenntnisse in der Bevölkerung und Populismus der politischen Parteien.
Was beabsichtigen Sie, gegen diese beiden gefährlichen Defizite zu tun?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr Meier,

es ist für mich schwierig einzuschätzen, warum Ihre KollegInnen so heftig auf die Tatsache reagiert haben, dass sie über Modelle von Aktienfonds sparen. Gegen solche Art des Sparens habe ich persönlich überhaupt nichts einzuwenden. Ich selbst würde empfehlen, sich Fonds zu suchen, die z.B. keine Rüstungsindustrie unterstützen, die zertifiziert garantieren, ökologisch sauber zu sein, einen Teil ihres Gewinnes in soziale Projekte leiten, Fonds, die regenerative Energien fördern oder ähnliches. Ich kann nicht einschätzen, ob die Ursache für Ihre Schwierigkeiten in vielleicht mangelnden Finanzkenntnissen der Bevölkerung liegt oder nicht. Ich weiß auch nicht, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in Ihrer Firma und dem Populismus von politischen Parteien gibt. Ihre Argumentation finde ich in diesem Punkt stark verkürzt. Ich teile ihre Einschätzung und Kritik in soweit, als dass sich einige PolitikerInnen um der öffentlichen Wahrnehmung willen und der damit verbundenen Schlagzeilen wegen zu Polemik und Populismus hinreißen lassen. Niemand darf sich dann wundern, wenn an Stammtischen ähnlich argumentiert wird. Ich kann an dieser Stelle nur für mich selbst sprechen, dass ich den Anspruch an mich habe, jegliche Art von Populismus zu unterlassen. Dieses Verhalten erwarte ich von allen politisch Verantwortlichen. Hinsichtlich der von Ihnen kritisierten mangelnden finanzwirtschaftlichen Kenntnisse in der Bevölkerung sehe ich nicht, dass es sich dabei um ein gefährliches Defizit handeln würde. Grundkenntnisse sollten in den Einrichtungen der Allgemeinbildung vermittelt werden. Ansonsten liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen, sich zu informieren. Diese Möglichkeiten bestehen. Ein Zwang zur Information widerspricht meinem Grundverständnis der Selbstverantwortung der BürgerInnen. So etwas lässt auch das Grundgesetz nicht zu. Das Problem in Ihrem Falle ist, so wie ich das verstehe, das Mobbing gegen Sie. Dies müssen Sie sich auf keinen Fall gefallen lassen. Ich an Ihrer Stelle würde das Gespräch mit meinen KollegInnen suchen und wenn dies nicht geht über den Personal- oder Betriebsrat und ihre Vorgesetzten Lösungen suchen oder wenn gar nichts geht mit einem Beistand ihres Vertrauens rechtliche Schritte überlegen.

Informationen zu grüner Wirtschafts-, Finanz,- und Bildungspolitik finden Sie auch unter: www.gruene-berlin.de. Zu meinen Positionen finden Sie Informationen unter: www.burkert-eulitz.de.

Mit freundlichen Grüßen

Marianne Burkert-Eulitz

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