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Marianne Burkert-Eulitz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas E. •

Frage an Marianne Burkert-Eulitz von Thomas E. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Burkert-Eulitz,

ich wohne im Berliner Stadtteil Friedrichshain südlich der Frankfurter Allee, östlich der Warschauer Straße. EIgentlich bin ich froh dort zu wohnen, doch die zunehmende Verkotung macht mir schwer zu schaffen. Es scheint ganz so, als hätten zahlreiche Hundebesitzer einen Wettbewerb ausgerufen, ausdem derjenige als Sieger hervorgeht, dessen Hund die meisten und die größten Haufen gesetzt hat. Verlasse ich meine Wohnung und betretetdie Straße, so beginnt es meist schon an Schwelle mich zu würgen. Gott sei Dank wohne ich vierten Stock und der Gestank der Straße gelangt (noch) nicht bis zu meinen (noch) geöffneten Fernstern hinauf.

Was gedenken Sie gegen die zunehmende Verkotung unseres Lebensraumes durch die Unachtsamtkeit und Rückichtslosigkeit verantwortungsloser Hundebesitzer zu unternehmen?

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Erler

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Erler,

ihren Ärger über den vielen Hundekot auf den Straßen von Friedrichshain teile ich aus eigener Erfahrung. Ich selbst lebe schon lange und gern in Friedrichshain, aber die vielen stinkenden "Tretminen" ärgern mich jeden Tag aufs Neue. Es handelt sich bei diesen Ausdünstungen nicht nur um ein stinkendes Übel, sie sind mit gesundheitlichen Risiken für den Menschen verbunden. Außerdem sind sie keine Einladung an BesucherInnen in unserem Bezirk z.B. in Kneipen und Cafés zu verweilen. Was ist zu tun? Meine Antworten sind: 1. die Verantwortung der HalterInnen ist zu stärken, 2. regelmäßige Kontrollen im Rahmen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes sind durchzuführen und 3. regelmäßigere und gründlichere Reinigung der betroffenen Quartiere müssen durch die BSR gewährleistet werden.

Die Hauptverantwortung liegt erst einmal bei den HundehalterInnen. Sie sind dafür verantwortlich, dass sie die Haufen ihrer vierbeinigen Freunde sofort entfernen. Das Argument, "wir zahlen Hundesteuer und da muss auch für die Entsorgung gesorgt sein", zieht meiner Meinung nach nicht.
Über Sinn und Unsinn der Hundesteuer sollte an anderer Stelle diskutiert werden. Es gibt einige positive Tendenzen.
Verantwortungsbewußte HundehalterInnen haben heute mehr als noch vor längerer Zeit eine Tüte dabei und entfernen die Überreste der Nahrungskette ihrer Hunde. Eine Initiative von HundehalterInnen hat gemeinsam mit dem Quartiersmanagement im Boxhagener Kiez Tütenspender eingerichtet. Auf Initiative der Grünen sind Hundeauslaufplätze entstanden. Dort wird von den HundehalterInnen peinlich darauf geachtet, dass kein Kot rumliegt. Ich bin keine Freundin eines law and order Staates, aber wenn ich erlebe, dass Polizisten kategorisch wegschauen, wenn ein Halter einen frischen großen Haufen, den sein Liebling praktisch unmittelbar neben den Polizisten gesetzt hat, stimmt etwas nicht bei der Aufgabenwahrnehmung dieses Polizisten. Verstöße sollten konsequent geahndet werden. AutofahrerInnen werden schließlich auch zur Verantwortung gezogen, wenn sie falsch parken. Im Fall von Hundekot auf dem Bürgersteigt "parkt" auch etwas falsch. Und dann wäre noch unser aller Verantwortung. Die HundehalterInnen sollten direkt angesprochen werden. Und dann habe ich den Eindruck, dass Friedrichshain bezüglich der Reinigung durch die BSR im Gegensatz zu anderen Quartieren zu kurz kommt. In einem Hundekotproblembezirk wie Friedrichshain müssen die Straßen und Baumscheiben öfter als in anderen Gebieten gereinigt werden.
Dies gebietet m.A. nach die Verantwortung der öffentlichen Hand für den Gesundheitsschutz seiner BürgerInnen. Es kann nicht abgewartet werden, bis bei allen HundehalterInnen ein Umdenken statt gefunden hat. Dies ist eine Aufgabe, die die Landesebene erfüllen muss. Als Abgeordnete stünde ich für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung in dieser Stadt und speziell in Friedrichshain in der Verantwortung und würde mich für diesen Schutz einsetzen.

Wenn sie weitere Fragen an mich haben, stehe ich ihnen gern zur Verfügung. Weitere Informationen zu grünen Themen und Standpunkten finden sie auch unter www.gruene-berlin.de.

Viele Grüße von Marianne Burkert-Eulitz

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