Sehr geehrte Frau Fritzen, oft habe ich mich schon gefragt, wie man mehr Menschen (mich eingeschlossen) dazu bewegen kann, öffentliche Verkehrsmittel häufiger zu nutzen. Was ist hierzu geplant?
In Hessen hat mich begeistert, dass es dort ein Hessen-Schülerticket für 365,- € pro Jahr gibt, mit dem die Schüler/-innen den Nahverkehr in ganz Hessen unbegrenzt nutzen können. In Lübeck zahlen wir für die Schülermonatskarte (nur Verkehrsgebiet SV Lübeck) schon über 60,- €, also über 700,- € (!) pro Jahr.
Hier wäre ein ähnliches Angebot wie in Hessen - vielleicht auch noch erweitert auf eine größere Personengruppe oder sogar alle Bürger/-innen sicher sehr interessant und dürfte zu einer deutlich stärkeren Nutzung der Öffis führen, so dass auch das Angebot (erweiterte Uhrzeiten, häufigere Fahrten) deutlich erweitert werden könnte.
Aktuell haben wir selbst am Wochenende keine Möglichkeit, nach Mitternacht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren.
Sehr geehrter Herr D.,
vielen Dank für Ihre Frage und die Anregungen.
Die grüne Idee aus Hessen zeigt, dass attraktive Angebote im ÖPNV stark nachgefragt werden und die öffentlichen Verkehrsmittel mehr genutzt werden. Das hilft Klima, Umwelt und dem eignen Geldbeutel. Wird gleichzeitig das Fahrtenabgeobt in den Randzeiten, also am Wochenende, sowie morgens und abends, ausgeweitet überzeugt das Viele zum Umstieg.
Diese Aspekte haben wir in unserem Programm für die Landtagswahl am. 08. Mai 2022 natürlich aufgenommen.
Hier einige ausgewählte Projekte aus unserem Landtagswahlprogramm 2022:
- Wir führen eine Mobilitätsgarantie Von 6 bis 23 Uhr soll immer ein Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen, mit dem jede*r Schleswig-Holsteiner*in von A nach B kommt.
- Mit einem Pakt für die Schiene stärken wir den Bahnverkehr und machen ihn zuverlässiger. Das Schienennetz bauen wir aus, reaktivieren Strecken und elektrifizieren bis spätestens 2030 den gesamten Bahnverkehr. Zusätzlich fördern wir Car- und Bikesharing-Konzepte sowie nachfrageorientierte Mobilitätsangebote wie Sammeltaxis.
- Für uns ist dabei klar: Zu attraktiven Verkehrsangeboten zählen verlässliche Takte und kurze Umstiegsoptionen sowie eine hohe Aufenthaltsqualität an Bahnhöfen und Haltestellen. Hierfür setzen wir uns ein.
- Das Fahrrad ist ein elementarer Bestandteil der Klimawende: Emissionsfrei zum Einkaufen, zur Arbeit oder in der Freizeit unterwegs. Damit der Radverkehr für immer mehr Menschen attraktiv wird, werden wir die größte Infrastrukturoffensive fürs Rad in der Geschichte Schleswig-Holsteins starten. Zusätzlich wollen wir die Sicherheit beim Radfahren erhöhen, indem Radwege saniert und mehr geschützte Radwege ausgewiesen werden.
- Wir führen das 24/7-Bildungsticket ein, mit dem alle Schüler*innen, Auszubildenden, Freiwilligendienstleistenden und Menschen unter 21 Jahren im ganzen Land günstig unterwegs sein können.
- Der motorisierte Individualverkehr wird auch in Zukunft insbesondere in den ländlichen Räumen eine wichtige Rolle spielen. Zukunftsfähig ist er aber nur, wenn er emissionsfrei Wir haben erreicht, dass Schleswig-Holstein inzwischen auf Platz 1 der Neuzulassungen von Elektroautos ist. Diese Spitzenposition wollen wir ausbauen und den Ausbau der Ladesäulen für Elektroautos beschleunigen.
Ich hoffe sie haben damit einen kleinen Einblick zu unseren Ideen bekommen, wie wir Stadt und Land mit klimafreundlicher Mobilität gestalten wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Marlies Fritzen
Weitere Fragen an Maria-Elisabeth Fritzen
Auf die gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen Russland und Deutschland konnte lange gesetzt werden. Spätestens mit der Annexion der Krim 2014 muss man schon zu einer etwas differenzierteren Bewertung kommen.
Der Ablehnung zugrunde lagen als unrealistisch erachtetet Wachstumsprognosen und die durch einen Ausbau entstehenden Belastungen für Natur, Klima und Bürger*innen im Umfeld des Hafens.
(...) Wir stellen daher Gas zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht grundsätzlich in Frage und fordern, dass möglichst schnell nur erneuerbare Gase genutzt werden. (...)
(...) Ich persönlich bedauere, dass es nicht gelungen ist, eine gemeinsame Position zu formulieren, denn die Unterschiede sind marginal und es besteht Einigkeit darüber, Glyphosateinsatz abzulehnen. Wie auch immer: wir Grünen setzen uns weiter für den sofortigen Ausstieg ein. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass der Ausstieg nach Ablauf der 5 Jahre wieder weiter hinausgeschoben wird. (...)