Frage an Maria-Elisabeth Fritzen von Elisabeth S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Fritzen,
wodurch haben Sie sich informiert, was die Agrarwirtschaft in der Umwelt anrichtet?
Ich wohne seit 16 Jahren auf dem Land und kann kaum fassen, was seit dem Bestehen von sog. Biogas-Anlagen hier praktiziert wird. Abgesehen von der Monokultur mit seinen Folgen für den Boden auf den Feldern, ist die Grundwasserverschmutzung und die Kontamination der lebensnotwendigen Luft nicht zu beschreiben. Der Kreislauf aufgrund fehlender Weideflächen von Gras für Silage- Gülle-Silagegras-Gülle...... immer auf die gleichen Flächen kann nicht ohne Folgen bleiben- für Tier und Mensch. Ärzte und gut Informierte schlagen doch schon lange Alarm wegen der drastisch ansteigenden Lungen- Erkrankungen, vor allem bei Kindern. Z.Zt. läuft die Maisernte, beste Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren.
Vielen Dank!
Elisabeth Schaefer
Sehr geehrte Frau Schaefer,
danke für Ihre Nachricht.
Ich teile Ihre Sorge, dass es durch den vermehrten Maisanbau infolge des Biogas-Booms zu einer vermehrten Belastung der Gewässer kommen kann. Und wie Sie richtig beobachten, werden nicht nur die Gewässer, sondern auch das Landschaftsbild und die biologische Vielfalt durch die einseitige Ausrichtung auf mit Mais betriebene Biogasanlagen beeinträchtigt.
Wir Grüne setzen uns deshalb dafür ein, dass diese einseitige Ausrichtung im EEG beendet wird und die Regeln zur Privilegierung von Biogasanlagen im Bauplanungsrecht angepasst werden. Bei der Biomasse wollen wir stärker auf die Verarbeitung von Reststoffen und auf umwelt- und landschaftsverträgliche nachwachsende Rohstoffe setzen.
Mit Blick auf den Gewässerschutz strebt der neue, grüne Umweltminister Robert Habeck eine Verschärfung der Düngeverordnung an (siehe http://www.schleswig-holstein.de/MELUR/DE/Service/Presse/PI/2012_neu/0912/MELUR_120928_AMK.html )
Mit freundlichen Grüßen
Marlies Fritzen