Frage an Margit Stumpp von Bernd R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Frau Stumpp,
wohl am 28.06.2018 soll über die Weidetierprämie für Schafe und Ziegen im Bundestag entschieden werden.
Haben Sie sich bereits Gedanken dazu gemacht, wie Sie abstimmen werden?
Den Wacholderheiden und sonstigen extensiv bewirtschafteten Flächen in Ihrem Wahlkreis würde es nicht schaden, wenn Sie weiterhin von Schafen und Ziegen beweidet werden würden.
Besten Dank.
Mit freundlichen Grüßen
B. R.
Sehr geehrter Herr R.,
ich habe, wie alle meine abstimmenden Kolleg*innen der Fraktion, in der namentlichen Abstimmung am Donnerstag, den 28. Juni 2018, mit NEIN gestimmt.
Dies möchte ich kurz erläutern:
Der Antrag zur Weidetierprämie ist ein gemeinsamer Antrag von Grünen und Linken zur Unterstützung der Schaf- und Ziegenhalter, insbesondere der Wanderschäferei. Wir stimmen unserem Antrag natürlich zu.
Die Beschlussempfehlung des Ausschusses lautete, unseren Antrag abzulehnen. Daher mussten wir, um unsere Position zu halten, die Beschlussempfehlung wiederum ablehnen, also gegen die Ablehnung mit NEIN stimmen.
Die Wanderschäferei trägt in erheblichen Maß zum Erhalt von Naturschutzflächen bei, z. B. bei der Offenhaltung von Landschaften oder in der Deichpflege. Die Weidehaltung ist die artgerechteste Form der Tierhaltung überhaupt. Die Wanderschäferei ist darüber hinaus ein kulturelles Erbe, dass erhalten werden muss. Die Erlössituation für Schafhalter hat sich dramatisch entwickelt. Gerade Wanderschäfer verfügen oft nicht über ausreichende Betriebsflächen. Da die Unterstützung durch Agrarzahlungen zum großen Teil Flächengebunden ist, fallen sie oft raus.
Es gibt jedoch die Möglich der gekoppelten Zahlungen für Schafhalter. Diese Möglichkeit muss die Bundesregierung nutzen, um Schaf- und Ziegenhalter besser zu unterstützen. Dafür setzen wir uns ein. Leider wird unser Anliegen von Union, SPD und FDP abgelehnt. Die Bundesregierung verspielt damit die Möglichkeiten die sie hat, um Schafhalter besser zu unterstützen.
Sollten Sie dazu noch weiter Fragen haben, beantworte ich Ihnen diese gerne.
Mit freundlichen Grüßen
Margit Stumpp