Die Straßen verstopfen immer mehr. Ein besonderes Problem ist dabei der so genannte "ruhende Verkehr". Viele planen beim Autokauf das Parken nicht mit ein. Was wollen Sie dagegen tun?
Gerade in Mahlsdorf parken viele ihre Autos auf der öffentlichen Straße, anstatt sich um einen privaten Abstellplatz zu bemühen. Andere hätten den Platz, aber verzichten darauf ihn für ihre Autos frei zu halten, weil es ja die Straße dafür gibt.
Für Fußgänger, aber gerade auch für Radfahrer stellen am Straßenrand geparkte Autos ein oft gefährliches Hindernis dar. Gleichzeitig hemmen sie aber auch den Verkehr größerer Fahrzeuge.
Hier muss es dringend zu Verbesserungen kommen, um eine Verkehrswende zu schaffen.
Wie sind hier ihre Vorstellungen?

Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die zunehmende Belegung des öffentlichen Raums durch parkende Autos stellt uns vor große Herausforderungen. Gerade in einem Stadtteil wie Mahlsdorf, in dem aktuell viele auf das Auto angewiesen sind, müssen wir Lösungen finden, die alle Verkehrsteilnehmende berücksichtigen.
Mein Ziel ist es, eine sinnvolle Balance zwischen Mobilitätsbedürfnissen und einem sicheren, lebenswerten öffentlichen Raum zu schaffen. Dazu gehören aus meiner Sicht folgende Maßnahmen:
1. Mehr sichere und durchgängige Fußwege- und Radinfrastruktur
Autos, die auf der Straße parken, dürfen nicht zur Gefahr für zu Fuß gehende und Radfahrende werden. Wo es nötig ist, müssen Radwege oder Fahrradstraßen besser geschützt und von parkenden Fahrzeugen freigehalten werden. Damit schaffen wir mehr Sicherheit und machen das Fahrrad als Alternative zum Auto attraktiver. Parkende Autos auf wichtigen Fahrradrouten bringen die Gefahr des „Doorings“ mit sich, d.h. Verletzungsgefahr durch eine plötzlich geöffnete Autotür.
2. Platz für den fließenden Verkehr und größere Fahrzeuge sichern
Gerade in engen Straßen kann wildes oder unüberlegtes Parken Rettungsfahrzeuge, Busse oder die Müllabfuhr behindern. Hier braucht es klare Regeln und Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der Verkehrsfluss nicht unnötig eingeschränkt wird.
3. Alternativen zum privaten Auto ausbauen
Wer nicht auf das Auto angewiesen ist, sollte gute Alternativen haben. Dazu gehören bessere ÖPNV-Anbindungen, sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und attraktive Angebote wie Carsharing. Wenn weniger Menschen ein eigenes Auto besitzen müssen, reduziert sich auch die Anzahl von parkenden Autos auf der Straße.
4. Parkende Autos als Entschleunigung
In Wohngebieten kann das wechselseitige Parken für die Anwohnerschaft auch zu einer Geschwindigkeitsreduzierung beitragen.
Ich bin überzeugt, dass wir den öffentlichen Raum effizienter nutzen können. Das Ziel muss eine sichere und nachhaltige Verkehrspolitik sein, die allen zugutekommt. Und in jeder Straße kann hierzu eine individuelle Abwägung getroffen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Tepper