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Maren Kaminski
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Frage von Elisabeth K. •

Frage an Maren Kaminski von Elisabeth K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Frau Kaminski,
wie sehen Sie die Vorgehensweise bei der Durchsetzung der HPV-Impfung, die extrem zum Anstieg der Pharmakosten im Gesundheitswesen beiträgt und so die Finanzierung wichtiger, auch präventiver und somit Kosten dämpfender Behandlungen - wie z.B. die Psychotherapie von komplex traumatisierten Menschen - be- bzw. verhindert?
Werden Sie sich dafür engagieren, dass eine gerechtere Verteilung der Ressourcen im Gesundheitswesen vorgenommen wird, die nicht den Wünschen der Lobby der Pharmaindustrie nachkommt, sondern die Benachteiligten in unserer Gesellschaft berücksichtigt?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Kernen,

ich teile mit Ihnen die Auffassung, dass sich gerade im Gesundheitsbereich eine an den Interessen der Pharmaindustrie ausgerichtete Gesundheitspolitik dem Interesse einer ganzheitlichen Gesundheitsversorgung im Wege steht. Ich stehe für eine solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, in die alle Berufsgruppen und Einkommensarten einzahlen sollen. Zukünftig sollen sich auch Selbständige, Beamte und Abgeordnete an der solidarischen Finanzierung unseres Gesundheitssystems beteiligen. Es wäre mehr Geld zur Finanzierung des Gesundheitssystems vorhanden, um die gesetzliche Krankenversicherung wieder am medizinischen Bedarf auszurichten, statt Patientinnen und Patienten schon vor einer notwendigen Behandlung mit einem Eintrittsgeld zur Gesundheitsversorgung zu belegen.
Das Beispiel der HPV-Impfung (Gebärmutterhalskrebs) ist ein Beispiel dafür, wie sich die Pharmaindustrie erfolgreich an den Kosten unseres Gesundheitssystems bereichert. Hier streiten Fachleute seit Monaten über den Nutzen dieser Impfung. Ich bin keine Impfgegnerin und habe diese Diskussion interessiert und kritisch mit verfolgt. Gerade jungen Mädchen wird suggeriert, dass sie durch diese Impfung lebenslänglich vor Gebärmutterhalskrebs geschützt seien. Dabei gibt es dazu nicht einmal ausreichendes Studienmaterial, um die Langzeitwirkung wirklich zu belegen. Gesagt und geschrieben wird meistens auch nicht, dass diese Impfung lediglich gegen zwei von vielen HPV-Erregern eingesetzt werden kann. Eine Warnung sollte daher unbedingt sein, trotz einer durchgeführten Impfung die regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung nicht zu unterlassen!
Vergleicht man weltweit die Kosten dieser Impfung, sind z.B. die Schweiz und die USA mit umgerechnet 315 bzw. 250 € weit günstiger als bei uns. Hier liegen die Kosten bei mindestens 460 € pro Impfung.
Fazit: hier verdienen einige Konzerne an einer fragwürdigen Impfung, gegen die nichts einzuwenden wäre, wenn Studien den Erfolg der Impfung nachhaltig belegen würden. Und das geht zu Lasten von uns allen. Das finde ich nicht hinnehmbar.
Das Interesse der Gesundheitspolitik muss die Vorsorge und die Gesundheitsversorgung sein, keine Zwei-Klassen-Medizin. Die Profitgier einiger weniger im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge muss zurückgedrängt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Maren Kaminski