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Marcus Weinberg
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Frage von Florian von G. •

Frage an Marcus Weinberg von Florian von G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Weinberg,

ich bin mir nicht sicher ob diese Frage wirklich in Ihr "geographisches" Gebiet passt, aber ich denke sie ist auf viele Orte anwendbar.

Wie Sie vielleicht wissen, haben wir im Gebiet Blankenese bis Othmarschen 5 oder 6 Gymnasien, von denen 3 sich auf engstem Raum befinden (Christianeum, Gym. Othmarschen, Hochrad). Diese drei Gymnasien haben sich zwar sehr unterschiedlich entwickelt - Christaneum ist humanistisch; Othmarschen ist auf Französisch und die Naturwissenschaften spezialisiert und das Gymnasium Hochrad ist auf Englisch spezialisiert - jedoch herscht gerade bei vielen Eltern der Glaube, dass das Christaneum in allen Gebieten Vorreiter und schlicht weg besser sei.

Wie schätzen Sie die Situation ein? Ist dies ein Zustand der sich auf lange Sicht halten kann (drei Gymnasien so nahe zusammen) und wie kann/sollte der Bund den Schulen helfen sich auf den verschieden Gebieten zu profilieren? Mir ist zwar bewusst, das Bildung Ländersache ist jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass der Bund hier nicht helfen kann.

Weiterhin, halten Sie es für gut, das eines dieser Schulen ein so "tolles" Bild hat - und ich weiß das viele der Lehrer nicht so toll sind wie es von der Schule immer behauptet wird, und das einige Ereignisse unter den Teppich gekehrt werden (!) - und die anderen Schulen dadurch u.U. bessere Schüler verlieren?

Vielen Dank

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr von Gierke,

vielen Dank für Ihre Fragen über abgeordnetenwatch.de.

Lassen Sie mich bitte zuerst auf Ihre Frage nach dem "Ruf" der von Ihnen genannten Gymnasien eingehen. Ich finde es hervorragend, wenn eine Schule einen guten Ruf genießt, denn diesen muss sie sich wieder aufs Neue erarbeiten. Die von Ihnen angesprochenen Gymnasien haben einen hervorragenden Ruf, den es zu bewahren gilt. Es wäre ja geradezu fatal, wenn sich die gute Arbeit und Engagement des Lehrerkollegiums, der Schüler- und Elternschaft nicht in gesellschaftlicher Anerkennung niederschlagen würde. Dies gilt m.E. auch für die von Ihnen genannten und viele andere schulischen Einrichtungen in der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Gymnasien existieren in dieser räumlichen Dichte, da sie vor Ort benötigt werden! Hamburgs Westen hat die höchste Abiturientenquote in der Hansestadt, ein sehr positiver Umstand, der auch gerade der vergleichsweise hohen Zahl von Gymnasien und Gesamtschulen in Altona zu verdanken ist.

Wie Sie bereits richtig festgestellt haben, liegt die Verantwortung für die Gestaltung des Schulsystems in Deutschland bei den Bundesländern. Daher kann und soll der Bund auch nicht aktiv auf die Schullandschaft der Länder einwirken! Jedes Bundesland kann so selbst entscheiden, wie es die Herausforderungen, die ja von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich sind, am effektivsten angeht. In Hamburg erleben wir z.B. nun eine einschneidende, aber dringend notwendige Reform, die sowohl mit erheblichen Eingriffen in die bisherige Schulstruktur als auch mit dem Einsatz enormer finanzieller Mittel verbunden ist. Hamburg wird ein neues System von Primarschule, Stadtteilschule und Gymnasium einführen und hat in den Doppelhaushalt 2009/2010 165 Millionen € zusätzlich für mehr Lehrer und Schulpersonal bereitgestellt. Mit dieser Reform schreitet Hamburg genauso wie in der Kindertagesbetreuung bundesweit voran.

Lassen Sie mich auf den letzten Absatz Ihrer Anfrage eingehen. Mir ist klar, dass wie in allen Lebensbereichen nicht alle zufrieden sind mit den Dingen, die sich im eigenen Arbeitsbereich zutragen. Allerdings sollten wir uns nicht Gerüchten und Mutmaßungen hingeben, sondern Missstände, sofern sie zutreffen, klar und deutlich ansprechen und deren Beseitigung anmahnen.

Mit besten Grüßen

Marcus Weinberg